Reinkarnation und Forschung dazu, Kinder erinnern frühere Leben, Beispiele - Unsterblichkeit der menschlichen Seele

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Reinkarnation und Forschung dazu, Kinder erinnern frühere Leben, Beispiele

Die  relativ überzeugendsten empirischen Hinweise darauf, dass wir Menschen  in unserer Individualität den Tod überdauern und in einem neuen Körper wiedergeboren werden könnten, reinkarnieren, stammen von spontanen
„Erinnerungen“ kleiner Kinder an ihre angeblichen „früheren Leben”.
Band 1 Vorderseite
Band 1: Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt
1. Meine Antwort in Kürze: Was ist mit Spontanerinnerungen kleiner Kinder gemeint?

  • Kleine Kinder erzählen ihren Eltern unaufgefordert (spontan) über ihr “früheres Leben” (FL).
  • Nicht selten schon ab 1 oder 1 1/2 Jahren, wenn sie zu sprechen anfangen.
  • Wenn die Kinder sich später genauer ausdrücken können, sind ihre Angaben oft so genau, dass Nachprüfungen möglich sind.
  • Meist prüfen die Eltern und finden eine frühere Familie (FF), in der eine Person gestorben ist, die den Angaben des Kindes entspricht.
  • Prof. Dr. Ian Stevenson und 4 weitere Professorenkollegen sind in ca. 45 Jahren Forschung der Frage  nachgegangen, ob man die Berichte darüber ernst nehmen darf.
    Ergebnis: In der Regel darf man sie ernst nehmen. Mehr zur Glaubwürdigkeit hier.
  • Die Todesart der früheren Person (FP) hat das Kind praktisch immer zutreffend geschildert.
  • Auch mannigfaltige Verhaltensweisen und Charaktermerkmale des Kindes stimmen mit denen der FP überein.
  • Geburtsmale des Kindes entsprechen oft Todeswunden der FP.
  • Beim ersten Besuch erkennen die  Kinder ihnen unbekannte Personen als “frühere Verwandte” oder “Freunde”  und sprechen sie spontan mit Namen oder Spitznamen an oder wissen von unbedeutenden Familienangelegenheiten.
  • Kinder kennen sich in ihrem “früheren Zuhause” aus und sprechen Änderungen vom „Damals“ zum „Heute“ an.
  • Stevenson und andere Forscherkollegen haben weltweit ca. 3000 Fälle dokumentiert und viele davon nachgeprüft. 2/3 stammen aus Südostasien, 1/3 aus dem  Rest der Welt.
    Dies entspricht grob auch dem Bevölkerungsverhältnis.         
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Kind: Als ich groß war ...
Selbst Erfahrungen ge-
Ich sammle, veröffent-
liche aber nur, was Sie
erlauben - versprochen!
2. Ein besonders überzeugendes Beispiel

Das besonders überzeugende Beispiel des kleinen amerikanischen Jungen, James Leininger, finden Sie in einem Video von meinem Seminarvortrag, das sie erreichen, wenn Sie hier klicken: Sprung zum Video mit Fall "James Leininger".
Der Fall wurde von seinem Vater nachgeprüft, der ursprünglich beweisen wollte, dass sein Sohn keine wahren Dinge aus einem früheren Leben berichtet. Es geht aber auch um sonderbares Verhalten und Wiedererkennungen des Jungen. (Fallbeispiel ab Zeitpunkt 23:53).

Der amerikanische Philosoph Michael Sudduth ist dafür bekannt, militant gegen die Reinkarnationsvorstellung anzukämpfen, weil er meint, alle Phänomene mit der animistischen "living agent PSI"-Hypothese (LAP), bisher "Super-ASW" genannt, abdecken zu können. Dementsprechend nahm er sich den besten amerikanischen Fall eines kleinen Kindes vor, das sich anscheinend an ein früheres Leben erinnert: Den Fall des James Leininger. Sein Artikel lässt an diesem Fall kein gutes Haar (Sudduth 2021). Der Fehdehandschuh wurde von Dr. Tucker (Tucker 2022) und James Matlock (Matlock 2022) aufgegriffen und führte zu einer weiteren Streitschrift seitens Michael Sudduth (Sudduth 2022).

Weil James Leininger ein wichtiger Fall für die Reinkarnationshypothese ist, habe ich die genannte Literatur angeschaut und komme zu folgender Einschätzung:

Es führt zu keiner Klärung, den Kleinkrieg zwischen Sudduth und Tucker zu verfolgen. Verdienstvollerweise hat James Matlock in seinem Artikel die Fakten geprüft und chronologisch zusammengestellt, und auf dieser Basis den Fall noch einmal geschildert. Das Ergebnis liegt nahe bei der Darstellung in Bruce Leiningers Buch (Leininger 2009), an das ich mich in meiner Darstellung im Seminarvortrag gehalten habe, so dass ich dort nicht korrigieren muss. Wichtig erscheint mir folgender Nachtrag: Nachdem James schon lange keine Alpträume mehr hatte, kamen diese im Alter von 3 bis 5 Jahren, also dreimal, jeweils zum Jahrestag des Todes der früheren Person wieder.

Matlock zeigt, dass es die Buchautoren Leininger und andere zugelassen haben, dass es mit der Zeit unterschiedliche „timelines“ gab, chronologische Aufzählungen der Ereignisse. Dies hat Sudduth ausgenutzt, um auf Widersprüche hinzuweisen und dadurch mögliche normale Erklärungen zu konstruieren.

Was uns die Philippika des Herrn Sudduth lehrt: Zu jedem Ereignis müssen der Zeitpunkt und der Ort festgehalten und auch berichtet werden, um einschätzen zu können, ob normale Erklärungen greifen oder eher ausgeschlossen werden können. Oft unterbleibt dies und öffnet so destruktiven Angriffen Tor und Tür.

Literatur:
Leininger, Bruce and Andrea with Ken Gross (2009) Soul Survivor / The Reincarnation of a World War II Fighter Pilot, Grand Central Publ., New York, Boston, ISBN: 978-0-446-50933-6
Sudduth, Michael (2021) The James Leininger Case Re-examined, Journal of Scientific Exploration, Vol. 35, No. 4, pp. 933–1026
Tucker, Jim B. (2022) Response to Sudduth’s “James Leininger Case Re-Examined”, Journal of Scientific Exploration, Vol. 36, NO 1, pp. 84-90
Sudduth, Michael (2022) Response to Jim Tucker, Journal of Scientific Exploration, Vol. 36, NO 1, pp. 91-99
Matlock, James G. (2022) Clarifying Muddied Waters, Part 1: A Secure Timeline for the James Leininger Case, Journal of Scientific Exploration, Vol.. 36, NO 1, pp. 100-120

3. Beispielfälle

Es folgen auf dieser Seite einige Beispielfälle, die das Wesentliche aus den Originalschriften wiedergeben. Für eine Diskussion der Glaubwürdigkeit in jedem Einzelbeispiel muss ich auf die angegebenen Quellen verweisen. Allgemeines zur Glaubwürdigkeit hier.


Elf weitere Fälle sind in meinem Buch Band 1 ausführlich beschrieben.


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Fortsetzung "1. Verwöhnter Bishen Chand Kapoor ... "

Ein Paar von Tablas (Trommeln) wurden dem Jungen gegeben. Er konnte auf Anhieb perfekt darauf spielen, ohne jemals Tablas gesehen zu haben. Stevenson hat sich davon überzeugt, dass das Trommeln auf Tablas keineswegs eine primitive Fertigkeit ist, die jedermann ohne Übung zuwege bringt.

Inzwischen hatte sich eine Menschenmenge versammelt, die die Wiedererkennungen verfolgte. Von ihr wurde nun Bishen Chand gedrängt, den Namen seiner ehemaligen Dirne zu nennen. Der Junge wurde verlegen und wollte nicht antworten. Da der Druck seitens der Menge nicht nachließ, sagte er endlich „Padma“, was korrekt war.

Die  weiteren Erkundungen ergaben, dass Laxmi Narain der verwöhnte, einzige Sohn seines reichen Vaters war. Nach dem Tod des Vaters verprasste er das Erbe durch seinen ausschweifenden Lebenswandel, der gelegentlich von längeren Phasen einer Zurückgezogenheit in religiösen Zeremonien unterbrochen wurde. In betrunkenem Zustand erschoss er einen von Padmas  Kunden. Ein Rechtsanwalt bestätigte, dass deshalb ein Strafprozess stattgefunden hat. Laxmi starb mit ca. 32 Jahren eines natürlichen Todes, an Lungenentzündung.

Laxmi war andererseits aber auch  bekannt dafür, großzügig zu sein und den Bettlern von seinem Essen zu geben. Einmal unterstützte er einen moslemischen Uhrenhändler mit einer größeren Summe Geldes, so dass dieser damit sein Geschäft aufbauen konnte. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass Bishen Chand, als er einmal von der Absicht seines heutigen Vaters, eine Uhr kaufen zu wollen hörte, gesagt hatte: „Vater, kauf sie nicht. Wenn ich nach Pilibhit gehe, bekomme ich drei Uhren von einem moslemischen Händler, den ich dort etabliert habe.”  Beim Rundgang durch das Geschäftsviertel von Pilibhit ließ Bishen Chand die Tonga vor einem Geschäft anhalten, musterte es genau und sagte: „Das ist das Geschäft meines Freunds Ismail, wo ich meine Uhr reparieren ließ.”  Kein Schild zeigte den Namen Ismail. Tatsächlich aber war ein Ismail  der Ladeninhaber gewesen und bereits gestorben. Das Geschäft war seit Jahren in anderen Händen.

Beim Besuch in Pilibhit sah Bishen Chand auch seine damals noch lebende Mutter aus dem früheren Leben.  Diese stellte ihm eine Menge Testfragen, nach deren Beantwortung sie davon überzeugt war, ihren früheren Sohn vor sich zu haben. Eine ihrer Fragen war: „Hast Du meine Pickles weggeschüttet?“. Die Frage war natürlich nicht professionell gestellt, aber die Antwort war dennoch aufschlussreich. Sie lautete: „Ja, ich habe sie weggeworfen. Aber wie kann man denn Würmer essen? Du wolltest, dass ich Würmer esse; und daher habe ich die Pickles weggeworfen.“  Die Mutter erklärte daraufhin, dass einmal ihre Pickles schlecht geworden waren und Würmer enthielten. Sie hatte die Würmer entfernt und die Pickles an die Sonne gestellt. Laxmi aber hatte sie zu ihrem großen Ärger weggeworfen. Solche unbedeutenden Ereignisse sind von besonderem Interesse, weil sie kaum auf normalem Weg übermittelt worden sein  können.

Eine andere Frage lautete „Wer war Dein Diener?“ Antwort: „Mein Diener war Maikua, ein schwarzer, kleiner Kahar (niedere Kaste der Hausdiener). Er war mein Lieblingskoch.“ Auch das stimmte.

Eine weitere Frage führte zu einer interessanten Entdeckung. Die Mutter  fragte nach dem Versteck des Familienschatzes. Dass ein solcher nach dem  Tod von Laxmi existiert, war nur vermutet worden. Bishen Chand führte die Anwesenden daraufhin zu einem Zimmer in seinem früheren Elternhaus.  Eine gründliche Durchsuchung dieses Zimmers förderte dann einen Schatz aus Goldmünzen zutage.

Bishen Chand fühlte sich seiner früheren Mutter sogar mehr zugetan, als seiner leiblichen, so dass er vorschlug, sie bei sich wohnen zu lassen. Er sprach seine frühere Mutter, anders  als seine leibliche, auf die gleiche Weise an, auf die früher Laxmi es  getan hatte.

Auch zu Padma hatte er ein sehr emotionales Verhältnis. Als er 23 Jahre alt war, besuchte ihn Padma überraschend an seiner Arbeitsstelle. Er erkannte und umarmte sie und wurde dabei so emotional bewegt, dass er in Ohnmacht fiel. Am Abend desselben Tags  „bewaffnete“ er sich mit einer Flasche Wein, um Padma zu besuchen und  die alte Beziehung zu erneuern. Padma vereitelte dies Vorhaben aber  dann. Bemerkenswert ist, dass Bishen Chand, abgesehen von seinem  heimlichen Trinken medizinischen Alkohols als kleiner Junge, den Regeln seiner Kaste gemäß keinen Alkohol zu sich nahm. Die Begierde nach Padma ließ ihn offensichtlich seine Regeln vergessen.

Bishen Chand hatte schon als kleines Kind behauptet, einen Rechtsstreit über Vermögensangelegenheiten mit seinen ehemaligen Verwandten ausgefochten und gewonnen zu haben. Sein Verhalten den Verwandten gegenüber spiegelte dies auch wider. Als ihm von Mitgliedern dieser Verwandtschaft anlässlich eines Besuches Süßigkeiten angeboten wurden, lehnte er diese ab. Als ihm daraufhin Geld angeboten wurde, verweigerte er die Annahme mit der Bemerkung: „Ihr wolltet mir mein Blut wegnehmen, und jetzt lockt ihr mich mit Geld.“

Sogar Laxmis Probleme mit geschwollenen Augenlidern scheinen sich auf Bishen Chand übertragen zu haben. Eines Nachts träumte Laxmis Mutter, dass Bishen Chand eine Augenkrankheit habe. Ohne weitere Nachprüfung besorgte sie das Heilmittel, das Laxmi einst geholfen hatte und schickte es  Bishen Chands Eltern. Bishen Chand hatte tatsächlich Augenprobleme, und  seine Eltern wendeten das Mittel auch an und hatten über mehrere Jahre  Erfolg damit, bis die Krankheit in der Pubertät verging.

Bishen Chand schrieb in späteren Jahren die relative Armut seines heutigen Lebens dem Verhalten in seinem früheren Leben zu und hat sein heutiges Verhalten entsprechend angepasst.

Das Einzige, an das sich Bishen Chand auch in späteren Jahren noch klar erinnerte, war der Mord, den er vermutlich in einem früheren Leben begangen hatte.

Quelle: Stevenson, Ian  (1975) Cases of the Reincarnation Type, Vol. 1, Ten Cases in India, University Press of Virginia, Charlottesville, S. 176, ISBN:  0-8139-0602-4
1. Verwöhnter Bishen Chand Kapoor wird in einer armen Familie wiedergeboren.


Bishen Chand KapoorBishen Chand Kapoor wurde am 7.2.1921 in Bareilly, Nord-Indien, als Sohn des armen Bahnarbeiters B. Ram Ghulam Kapoor und seiner Frau Kunti Devi geboren. Als er nur 10 Monate alt war, äußerte er etwas, das wie pilvit oder pilivit klang. Eine Stadt, 50 km von Bareilly entfernt, heißt  Pilibhit. Als der Junge zusammenhängend sprechen konnte, offenbarte er in den darauf folgenden Jahren viele Details aus einem früheren Leben in dieser Stadt.

Bishen Chand sagte, sein Name sei Laxmi Narain und sein Vater sei ein reicher Landbesitzer gewesen. Er sprach auch von einem Onkel Har Narain. Später stellte sich heraus, dass dies der Name des Vaters von Laxmi und die  Bezeichnung „Onkel“ vermutlich eine Art Spitzname in Anlehnung an einen  bekannten Namensvetter aus der gleichen Stadt war.

Bishen Chands Eltern hatten niemals von derartigen Leuten gehört. Sie versuchten, die Äußerungen ihres Sohns zu unterdrücken, weil solche nach einem gängigen Aberglauben zu frühem Tod führen sollen. Der Junge ließ sich aber nicht zum Schweigen bringen, sondern erzählte weiter von seinem angeblich früheren Leben. Insbesondere beklagte er sich bei seinem Vater über die  Armut der Familie, verlangte nach Geld und schrie, wenn er keines bekam. Er sagte: „Sogar mein Diener würde das hier zubereitete Essen ablehnen.”  Er beschimpfte seinen Vater, weil dieser kein Haus gebaut habe. Er riss sich seine Baumwollkleider vom Leib und verlangte nach Kleidern aus Seide. Obwohl seine Familie streng vegetarisch lebte, verlangte er nach Fleisch und Fisch. Brandy, der zu medizinischen Zwecken im Haus vorrätig war, trank er heimlich und sagte, als er darüber zur Rede gestellt wurde: „Ich bin es gewöhnt, Alkohol zu trinken.“

Als Bishen Chand 4 Jahre alt war, nahm ihn sein Vater auf eine Hochzeitsfeier in eine Stadt mit, die jenseits Pilibhit liegt. Auf der Rückreise hörte der Junge die Stationsansage von Pilibhit und bestand sogleich darauf auszusteigen, weil er hier gewohnt habe. Als ihm dies versagt wurde, schrie er auf dem ganzen Rest des Rückwegs.

Der Rechtsanwalt Sahay erfuhr von diesen Dingen, besuchte die Familie, schrieb die Äußerungen des Kindes auf und überredete den Vater, mit Bishen Chand nach Pilibhit zu fahren, um die Behauptungen zu prüfen und zu sehen, ob Bishen Chand Orte und Personen wiedererkennen würde. Rechtsanwalt Sahay veröffentlichte 1927 einen Bericht darüber, und Stevenson stellte ab 1964 weitere Nachprüfungen an.

Dieser Fall  aus der Sammlung von Prof. Ian Stevenson ist dadurch ausgezeichnet, dass  21 Aussagen vor der Nachprüfung durch den Rechtsanwalt aufgeschrieben worden sind. 14 davon wurden bestätigt. Insgesamt zählt Stevenson 48 Aussagen, von denen 9 nicht verifizierbar und nur 2 gänzlich falsch waren. Allerdings liegt der Fall zeitlich weit zurück, und die alten Berichte entsprechen nicht voll den heutigen Standards.

Noch vor der Reise nach Pilibhit sagte Bishen Chand u.a., er sei als Laxmi Narain unverheiratet gestorben. Er habe Urdu, Hindi und Englisch gesprochen. Sein damaliger Nachbar sei Sunder Lal gewesen, der einen Hof mit grünem Tor gehabt habe. In diesem Hof haben angeblich Tanzvorführungen von hübschen Mädchen stattgefunden.

Sein Elternhaus, behauptete er,  sei ein 2-stöckiges Gebäude gewesen, das u. a. getrennte Teile für Männer und Frauen hatte. Bei dieser Beschreibung benutzte er Urdu-Worte,  die für die höhere Kaste seiner angeblich früheren Familie typisch sind, nicht aber zum Vokabular eines 5-jährigen seiner jetzigen Kaste  passten.

Bishen Chand sagte auch, er sei in die staatliche Schule „neben dem Fluss“ gegangen und habe mit der 6. Klasse seine Ausbildung abgeschlossen. Dies bedeutet, dass er vermutlich ein fauler Schüler war.

Auch  machte er die alarmierende Feststellung, dass er eine Dirne als Freundin hatte. Als er eines Tages im früheren Leben einen anderen Mann von dem Etablissement seiner Freundin habe kommen sehen, habe er das Gewehr seines Dieners genommen und den Mann erschossen. Er erzählte stolz, dass er aufgrund der Beziehungen seines Vaters dafür nicht gerichtlich zur Rechenschaft gezogen worden sei.

Bishen Chands Vater berichtete, dass sein Sohn ihm einmal den Ratschlag gab: „Papa, warum hältst du dir keine Freundin? Du würdest großen Spaß mit ihr haben.” Auf die Nachfrage des erschütterten Vaters, was er mit Spaß meine, sagte er: „Dich wird der Duft ihres Haares erfreuen und überhaupt, mit ihr zusammen zu sein.”

Als nun der Junge das erste Mal nach Pilibhit gebracht wurde, ging die Gruppe der privaten Untersucher zuerst zur staatlichen Schule. Bishen Chand erkannte das Gebäude aber nicht. Es stellte sich bald heraus, dass das Gebäude neueren Datums war. Daraufhin ließ sich die Gruppe zum alten Schulgebäude führen, das Bishen Chand sofort erkannte. Es lag, wie angesagt, am Fluss. Der Junge zeigte nach Aufforderung seinen ehemaligen Klassenraum der 6. Klasse, was von 2 ehemaligen Mitschülern als richtig bestätigt wurde. Einen ehemaligen Mitschüler erkannte er auf einer alten Fotografie. Seinen damaligen Lehrer beschrieb er zutreffend als „dick, mit Bart“.

Auf dem weiteren Rundgang durch die Stadt kam die Gruppe an einem Haus vorbei, das Bishen Chand als das seines ehemaligen Nachbarn Sunder Lal erkannte. Es hatte einen Hof und ein Tor in der angegebenen grünen Farbe, die aber heute verblasst war. Dort fanden die besagten Tanzvorführungen statt, was durch einen Ladenbesitzer aus der Nachbarschaft bestätigt wurde.

Später erkannte Bishen Chand auch sein ehemaliges Elternhaus und bezeichnete es als das von Har Narain, wobei sich herausstellte, dass Har Narain sein Vater, nicht sein Onkel war. Der Ortsteil, in dem das Haus lag, war allerdings ein anderer, als Bishen Chand vorher angegeben hatte. Das Haus war aber 2-stöckig, wie angegeben, und der Junge zeigte die Aufteilung der Räume in solche für Männer und Frauen. Das Haus war von seinen früheren Bewohnern bereits aufgegeben, daher stark heruntergekommen und z.T. zerstört. Über diese Tatsache beschwerte sich der Junge bitterlich. Den Ort des Treppenhauses konnte er in den Ruinen richtig angeben.

Eine alte, vergilbte Fotografie wurde gezeigt und Bishen Chand deutete darauf und sagte dazu: „Hier ist Har Narain, und dies bin ich.”     Weiter Nr. 1 -->
2. Schwarzbrenner von Schnaps kommt 6 Monate nach seinem Tod wieder

Prof. Stevenson bewertet den Fall von Sujith Lakmal Jayaratne als besonders überzeugend, weil dieser kleine Junge aus Sri Lanka fast alle Äußerungen über sein früheres Leben gemacht hat, bevor der Versuch einer Nachprüfung gemacht wurde und 16 davon sogar zuvor aufgeschrieben worden waren. Stevenson konnte schon ein Jahr nach Beginn des Falles selbst vor Ort recherchieren. Im Verlauf von 3 Jahren interviewte er 37 Personen. Stevensons Bericht umfasst 41 Seiten, listet 59 Aussagen und Wiedererkennungen und 11 Verhaltensweisen des Jungen auf, die in guter Übereinstimmung mit dem sind, was man von der früheren Person in Erfahrung bringen konnte. Hier kann nur eine sehr gekürzte Version wiedergegeben werden. Insbesondere  alle Umstände und Nebenbedingungen für die vielen Elemente des Falls können nur im Original nachgelesen werden.

Sujith wurde am 7.8.1969 nahe Colombo auf Sri Lanka geboren. Er lebte mit seiner Mutter namens Nandine Sunethari, seiner Großmutter, einer Tante und einem Onkel in Mt. Lavinia, einem Vorort von Colombo. Seinen (heutigen) Vater lernte Sujith nie kennen, weil sich die Eltern kurz nach seiner Geburt trennten.

Als Sujith 8 Monate alt war, bemerkte seine Mutter zufällig, dass sich ihr Söhnchen vor Lastwagen fürchtete und sogar alleine schon durch das Wort „Lastwagen“ (lorry) dazu gebracht werden konnte, seine Milch zu trinken, wenn er sich weigerte, sie anzunehmen. Als er älter war und laufen konnte, verschwand Sujith im Haus, wenn er einen Polizisten sah, und fragte nach, ob er wieder weggegangen sei. Die  Mutter brachte dieses seltsame Verhalten nicht mit einem früheren Leben  in Verbindung. Aber ab dem Alter zwischen 1 ½ und 2 Jahren begann Sujith von sich aus über ein früheres Leben zu sprechen.

Er gab zu verstehen, dass er in Gorakana - 12 km entfernt - gelebt hatte und  als „Gorakana Sammy“ bekannt war. Anfangs wollte er auch Sammy genannt werden. Sein Vater im früheren Leben habe Jamis geheißen und nur ein Auge gehabt. Er selbst habe bei der Eisenbahn gearbeitet und Arrak (alkoholisches Getränk) verkauft. Mit seiner Frau Maggie habe er sich öfter gestritten. Nach einem solchen Streit sei er zu einer Boutique gegangen, um Zigaretten zu kaufen. Er habe einen Schritt auf die Straße gemacht, und sei dabei von einem Lastwagen angefahren worden und kurz darauf an seinen Verletzungen gestorben.

Sujith wollte unbedingt nach Gorakana gehen. Er verlangte nach Arrak und Zigaretten und zeigte eine ausgeprägte Furcht vor Lastwagen, nicht jedoch vor anderen Autos. Außerdem spielte Sujith oft und sehr gekonnt einen Betrunkenen.

Ein  Verwandter der Familie war ein buddhistischer Mönch, der das Geschehen mitbekam und darüber in seinem Kloster berichtete. Ein junger Mitbruder interessierte sich näher dafür und wollte den Fall aufklären. Deshalb schrieb er 16 Aussagen von Sujith auf. Zusätzlich zu den oben bereits genannten Dingen gab Sujith laut dieser Aufzeichnung sogar den Ortsteil  von Gorakana an, in dem er gelebt haben will. Angeblich habe er eine halb verfallene Schule besucht. Sein Lehrer, sagte er, habe “Francis”  geheißen, und er, Sammy, habe “Kusuma” Geld gegeben. Kusuma, erklärte  er, sei die Tochter seiner jüngeren Schwester aus dem früheren Leben. Sie lebe in Gorakana und bereitete "String Hoppers" (Nudelnester aus Reismehl) für ihn zu.

Sujith bat im heutigen Leben  seine Großmutter um Geld, das er im Kale Pansala Tempel spenden wollte.  Dort, sagte er, gab es früher nur 2 Mönche. Einer davon hieß Amitha.

Außerdem hatte Sujith noch Folgendes ausgesagt:

Er habe eine Tochter mit Namen Nandanie gehabt.

Er habe “4-Ass-Zigaretten” geraucht.

Einmal  sei das Boot, auf dem er seinen Arrak zum Verkauf transportierte, gekentert, und er habe die ganze Ladung verloren. Dennoch habe er es  nicht aufgegeben, Arrak herzustellen und zu verkaufen.

Einer von Sammys jüngeren Brüdern (in der Aufzeichnung nur „jemand“) sei hingefallen und dadurch lahm geworden.

Weder ein  Familienmitglied noch einer der beiden Mönche kannte eine verstorbene  Person aus Gorakana, auf welche all diese Angaben zutreffen. Der junge Mönch fuhr nun nach Gorakana, und nach Anfangsschwierigkeiten gelang es ihm, einen Verstorbenen auszumachen, auf den alle Angaben Sujiths passten. Im Laufe der Zeit stellte sich Folgendes heraus:

Ein  Mann namens B. Selvin Fernando war in Gorakana als „Sammy Fernando“ oder  auch „Gorakana Sammy“ bekannt. Er war am 3.1.1919 geboren worden. Seine Eltern waren Jamis Fernando und W. Lucia Silva. Er besuchte die Schule in Gorakana, die auch als die „verfallene Schule“ bezeichnet wurde. Die  Bezeichnung für seinen damaligen Lehrer stimmte, entsprach aber einer  heute nicht mehr gebräuchlichen Art. Der Ortsteil von Gorakana war richtig angegeben, wird seit 1973 aber anders bezeichnet.                    Weiter Nr. 2 ->
Fortsetzung von "2. Schwarzbrenner von Schnaps ..."

Der Tempel, in dem Sujith Geld spenden wollte, hieß bis etwa 1910 tatsächlich Kale Pansala und wird seitdem als Dharmarakshitaranow Tempel bezeichnet. Die älteren Einwohner behielten die alte Bezeichnung über dieses Datum hinaus bei.

Nach 6 Jahren Schule arbeitete Sammy bei der staatlichen Eisenbahn von Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Er begann um Maggilin (Maggie) Alwis zu werben, was er so intensiv tat, dass er öfters von seiner Arbeit bei der Eisenbahn fern blieb. Dies führte dazu, dass er mit etwa 25 Jahren entlassen wurde. Er heiratete Maggie dennoch und hatte mit ihr eine Tochter namens Nandanie. Sammy hatte aber auch eine außereheliche Geliebte, die ihm den Sohn Sunil zur Welt brachte. Da er nach seiner Entlassung von der Eisenbahngesellschaft  keine Chance auf eine anderweitige Stellung hatte, begann er, seinen  Lebensunterhalt zu verdienen, indem er in Maggies Anwesen illegal  Schnaps brannte und diesen von seinem Boot aus verkaufte. Er testete seine Ware natürlich auch selbst auf deren Qualität hin. Doch dabei blieb es leider nicht. Sammy genoss das Getränk auch in zunehmendem Maße auf seinen Verkaufsfahrten und wurde allmählich zum Alkoholiker.

Nicht  weniger als acht Mal wurde Sammy wegen seiner Schnapsbrennerei von der Polizei eingesperrt, nahm aber seine Destillerie immer wieder erneut in  Betrieb. Der Polizei gegenüber blieb er gelassen, anderen aber begegnete er ausfallend, wurde obszön und gewaltsam, wenn er betrunken war. Andererseits gab er den Armen und besonders seiner Lieblingsnichte Kusuma Dabara Geld. Das ging so weit, dass er bei seinem unerwarteten Tod nur noch einen Ring und einen Gürtel besaß.

Sammy liebte Hemden aus synthetischem Stoff, rauchte teure Zigaretten, aß gerne scharf gewürzt und war ein guter Tänzer. Das Kentern seines Bootes ereignete sich 8 Jahre vor Sammys Tod und 5 Jahre davor fiel sein jüngerer Bruder von einem Zug und zog sich eine bleibende Verletzung am  Fuß zu.

Als  Sammy am 29.1. 1969 gerade 50 Jahre alt war, kam er wieder einmal betrunken nach Hause und begann einen Streit mit seiner Frau. Maggie floh, wie üblich, auf die Straße, und Sammy folgte ihr. Er kam dabei an einer Boutique vorbei und kaufte dort Zigaretten. In seinem Suff trat er unaufmerksam auf die Straße und wurde von einem Lastwagen überfahren.  Einige Stunden später starb er  im Krankenhaus.

Sujiths  Angst vor Lastwagen und vor der Polizei, sein Verlangen nach Alkohol und Zigaretten, die Imitation eines Betrunkenen und seine Spendierfreude erklären sich also zwanglos aus den Lebensumständen von Sammy.

Die  Neuigkeit um Sujiths Erinnerungen machte schnell die Runde in Gorakana, so dass viele Menschen Sujith besuchen wollten. Der junge Mönch, der  ihn betreute, versuchte dies zu kanalisieren, um prüfen zu können, ob Sujith ihm fremde Personen spontan erkennt. Dies gelang aber nicht ausreichend, so dass nur 5 von 12 Wiedererkennungen von Personen als eindeutig paranormal eingestuft werden können; darunter die  Wiedererkennung seiner Mutter aus dem früheren Leben, die er „Luciamma“ nannte, um sie von seiner heutigen Mutter zu unterscheiden, und die Identifizierung von Sunil, Sammys unehelichem Sohn.

Am  20.4.1972 nahm der Mönch Sujith zusammen mit einem Journalisten nach Gorakana mit. Drei Tage später erschien ein Bericht über den Fall in der Zeitung:
Sujith hatte in Gorakana 6 Gegenstände aus Sammys Leben erkannt, darunter den Ring und den Gürtel, welche er noch bis zu seinem Tod besessen hatte. Drei Veränderungen waren ihm aufgefallen, die seit den Tagen von Sammy  tatsächlich eingetreten waren: Ein Baum fehlte, eine Straße war verlegt und ein Zaun neu errichtet worden.

Folgende Verhaltensweisen stimmen bei Sammy und Sujith überein:
Verlangen nach Arrak, Zigaretten und speziellen, scharf gewürzten Speisen
Vorliebe für Hemden aus Terrylene und Sarongs, die beide Personen unterhalb des Nabels banden
Aggressivität und Vulgärsprache
Freigebigkeit anderen gegenüber
Freude am Singen
Es  gibt weitere Besonderheiten, die hier aus Platzgründen nicht  geschildert werden können. Es sei aber noch gesagt, dass Stevenson intensiv nach Verbindungen gesucht hat, durch die Sujiths Wissen auf normalem Wege zu diesem Jungen hätte gelangt sein können. Er fand keine. Allerdings schien Sujith gewisse Fähigkeiten der außersinnlichen Wahrnehmung zu haben.

Quelle: Stevenson, Ian  (1977) Cases of the Reincarnation Type, Vol. 2, Ten Cases in Sri Lanka,  University Press of Virginia, Charlottesville, S. 235, ISBN:  0-8139-0624-5
Fortsetzung von "3. Mit 2 Jahren gestorben ..."

Als Chad heranwuchs, bemerkte Kathy, dass er beim Laufen das linke Bein „warf“ und das rechte belastete. Er war ruhig und sprach leise, wie seinerzeit James. Kathy verglich Bilder der beiden Kinder im gleichen Alter und fand, dass die linke Seite von Chads Gesicht kürzer als die rechte war, so wie der Tumor James linke Gesichtshälfte verkürzt hatte. Chads Hautfarbe war auch hell, genau wie die von James, während die anderen Kinder von Kathy dunklere Haut hatten. Chad hatte – wie James damals – blondes Haar, obwohl seine leiblichen Eltern und Geschwister dunkelhaarig waren.

Anfang 1997, als Chad 4 Jahre war, fragte er seine Mutter ganz unvermittelt, ob sie sich an ihr „anderes Haus“ erinnern könne. „Welches andere Haus?“, fragte sie zurück. „Das außen orange und braune Haus mit den schokoladenfarbenen Möbeln“, antwortete er. Dann fragte er nach seinen Spielsachen, dem „roten Torkelspielzeug, das klingelt, wenn man es rollt“. Kathy wollte mehr aus Chad herausbringen und antwortete daher nicht direkt, sondern fragte zurück: „Warum willst Du zu dem anderen Haus zurückgehen? Wegen der Spielsachen?“. Chad schaute sie direkt an und sagte: „Weil ich Dich dort verlassen habe.“

Das war die erste spontane Bemerkung, mit der Chad zu erkennen gab, dass er sich mit James identifizierte.

Als James ein Baby war, lebten er und seine Mutter tatsächlich in einem Apartment, das außen orange und braune Backsteinstuckatur hatte, und ihre Möbel waren schokoladenbraun. Und ein “Torkelspielzeug” hatte James auch gehabt. Weder Chad noch seine Geschwister besaßen eines, und weder Kathy noch Billy hatten jemals von solchen Details erzählt. Billy hatte auch James nicht gekannt und das Apartmentgebäude nie gesehen. Es gab auch keine Photos von dem Gebäude, weder von außen noch von innen.

Chad “bequengelte” seine Mutter nicht nur einmal, um zu dem anderen Haus gebracht zu werden. Wenn er sich an das andere Haus erinnerte, sprach er in einem ernsten Ton, ganz anders, als gewöhnlich oder wenn er Phantasiegeschichten erfand. Kathy wich seinen Bitten aus, was Chad einmal so aufbrachte, dass er sagte: „Mama, das bilde ich mir nicht nur ein; das ist eine Tatsache. Warum rufst du nicht deinen Vater und fragst ihn, wo ich gelebt habe. Er weiß es!“. Das Verrückte daran war, berichtete Kathy, dass Chad ihren Vater überhaupt noch nicht kannte, der Vater aber nah bei dem Apartment und dem Grab von James lebte.

In derselben Zeit (Chad war 4 Jahre alt), sprachen seine Mutter und er auch über sein blindes Auge. Chad fragte seine Mutter, ob er wieder eine Operation benötige. Die Mutter antwortete: „Nein, du hattest niemals eine Operation.“ Chad sagte darauf: „Doch, ich hatte eine, erinnerst du dich? Es war über meinem Ohr.“. Kathy fragte nach: „Über welchem Ohr?“ Und Chad deutete auf sein rechtes Ohr. Bei James hatte man, wie gesagt, eine Biopsie des Tumors hinter dem rechten Ohr vorgenommen. Chad konnte aber die Frage, warum er denn operiert wurde, nicht beantworten. Gefragt, ob es weh getan hatte, sagte er: „Nein, ich habe geschlafen.“

Weil Kathy die Tragödie mit James total verdrängt hatte, hatte sie bisher niemals Chad oder anderen aus der Familie ein Bild von James gezeigt. Als sie es schließlich doch einmal tat, um zu sehen, wie Chad darauf reagiert, fiel Chad das Kinn sichtbar herunter, seine Augen wurden groß, und er schnappte nach Luft. „Was ist los?“, fragte Kathy und bekam zur Antwort: „Das Bild wünsche ich mir schon lange. Ich möchte es haben, weil ich darauf bin.“

Ein andermal sagte Chad beim Essen unvermittelt: „Als ich 2 Jahre alt war, wurde ich so krank, dass ich ’7Up’ (Getränk-D. H.) nicht bei mir behalten konnte. Dann starb ich und kam zurück. Wenn ich wieder sterbe, komme ich wieder zurück.“. Keiner außer ihnen beiden wusste um die Sache mit dem 7UP.

Dieser Fall beeindruckte Prof. Stevenson und Dr. Jim Tucker, seinen Nachfolger an der Univ. of Virginia, so sehr, dass sie ihn genauer studierten.  Sie nahmen Einsicht in die ärztlichen Berichte und reichten mehrere Veröffentlichungen darüber in medizinischen Fachzeitschriften ein.

Quellen (mit Link zu Literaturseiten):

  • Bowman Carol: (2003) Return from Heaven, Harper Torch, New York, S. 22, ISBN: 0-06-103044-9
  • Tucker, Jim B. (2005) Life Before Life/ A Scientific Investigation of Children's Memories of Previous Lives, St. Martin's Press, New York, ISBN: 0-312-32137-6, S. 52
  • Pasricha, Satwant K.; Keil, Jürgen; Tucker, Jim B.; Stevenson, Ian (2005) Some Bodily Malformations Attributed to Previous Lives, Journal of Scientific Exploration, Vol. 19, No. 3, pp. 359 - 383
  • Tucker, Jim B. (2013) Return to Life: Extraordinary Cases of Children Who Remember Past Lives, St. Martin's Press, New York, ISBN: 978-1250005847

3. Mit 2 Jahren gestorben - 12 Jahre später zurück in der Familie

Kathy war erst 16 Jahre alt, als sie im März 1978 in Chicago ihren unehelichen Sohn James bekam. Zum Vater des Kindes bestanden keinerlei Beziehungen. Kathy zog in ein eigenes Apartment, gab ihre Absicht auf, die Highschool zu beenden, und widmete sich ihrem Sohn. Er war “gut zu haben” und hübsch mit seinen blond gelockten Haaren.

Kurz nachdem James mit 16 Monaten laufen gelernt hatte, bemerkte Kathy, dass er hinkte. Eines Tages fiel James auf den Boden des Wohnzimmers und konnte nicht mehr selbst aufstehen. Sie hob ihn auf, und es stellte sich heraus, dass er das Bein nicht belasten konnte, ohne starke Schmerzen zu bekommen. Sie musste ihn sofort zum Arzt bringen und dieser diagnostizierte einen Beinbruch und außerdem noch einen Knoten oberhalb seines rechten Ohres. Eine Untersuchung des Knotens und des Knochenmarks ergab, dass James ein metastasierendes Neuroblastom hatte, eine für kleine Kinder oft tödliche Erkrankung. Kathy war am Boden zerstört.

Eine lange Serie von Bestrahlungen und Chemotherapie begann. Kathy weigerte sich, den Tod ihres Sohnes in Betracht zu ziehen und pflegte ihn hingebungsvoll in der Hoffnung auf seine baldige Genesung. Aber James ging es immer schlechter. Er konnte das Essen nicht mehr bei sich behalten und musste intravenös ernährt werden. Dazu hatte er einen Schnitt in die rechte Schlüsselbeinvene gemacht bekommen, in die der Katheder eingesetzt wurde. Davon behielt er später eine geradlinige Narbe am Hals zurück.

Als es James wieder etwas besser ging, nahm ihn die nun 18-jährige Kathy wieder mit nach Hause. Ihr ganzes Leben kreiste nur noch um ihren Sohn und dessen Pflege.

Einige Monate später musste sie ihn erneut in die Klinik bringen, weil er stark aus Tumoren in seinem Mund blutete. Außerdem hatte er inzwischen einen großen Tumor hinter dem linken Auge entwickelt, der zur Erblindung dieses Auges geführt  und die linke Seite seines Gesichts sichtbar deformiert hatte. Die Ärzte mussten sich geschlagen geben. Sie konnten nichts mehr für James tun, und so nahm die Mutter ihn wieder mit nach Hause – diesmal in dem Bewusstsein, dass er nun sehr bald sterben würde. Es blieb ihr keine Wahl. Sie musste ihn pflegen und mit ansehen, wie er immer kränker wurde, ohne dass sie ihm wirklich helfen konnte. Der kleine James bemerkte, dass seine Mutter immer wieder aus dem Zimmer ging, weil sie weinen musste. Er sagte, sie solle nicht um ihn weinen, und wurde sogar ärgerlich, als sie sich nicht beruhigte. Er sagte: „Mama, weine nicht mehr um mich!“. Am 10. April 1980 starb James 2-jährig.

Kathys Angehörige waren nach James‘ Tod keine Hilfe in ihrer Trauer, und so verdrängte sie das Geschehene weitgehend und vermittelte auf diese Weise ihren Verwandten den Eindruck, sie sei lieblos.

Einige Zeit später lernte Kathy Don kennen und heiratete ihn. Sie bekamen bald danach eine Tochter Katie. Aber die Ehe hielt nur 4 Jahre und endete mit einer Scheidung. Wieder fand sie sich mit ihren nun etwas mehr als 20 Jahren in der Situation einer allein erziehenden Mutter.

Einige Jahre später traf sie Billy, einen ehemaligen Rodeo-Champion und Marinemann. Sie heirateten bald, und ihr erstes gemeinsames Kind, Josh, wurde 1987 geboren. Diesmal war es eine harmonische Beziehung unter den Eheleuten. Billy kannte die traurige Vergangenheit von Kathy und hatte versprochen, darüber nicht zu sprechen, um sie nicht mehr daran zu erinnern. Er hielt sich an sein Versprechen.

1992 wurde Kathy abermals schwanger, und Ende Dezember wurde ihr Sohn Chad durch Kaiserschnitt entbunden. Als sie gerade aus der Narkose aufgewacht war, brachte eine Gruppe von Weißkitteln das Kind zu ihr, und der Arzt fragte: „Hat Ihr Mann es Ihnen schon gesagt?“. Ihr sank das Herz in die Hose, denn sie erwartete nach ihren bisherigen Erfahrungen die schlimmste denkbare Nachricht. Sie erfuhr nun vom Arzt: „Sie haben einen Sohn. Ich möchte Sie aber warnen, weil sein linkes Auge farblos ist. Das rechte ist normal, aber wir glauben, dass das linke blind ist.“ Gemessen an ihren Befürchtungen war das geradezu eine Erleichterung.

Als ihr das Kind nun in die Arme gelegt wurde, bemerkte sie ein schräges, dunkles Geburtsmal auf der rechten Seite seines Halses, genau an der Stelle, an der James seinen Schnitt für die intravenöse Ernährung gehabt hatte. Das Mal sah weniger wie ein typisches Geburtsmal und mehr wie eine Narbe aus. Sie untersuchte daraufhin ihr Baby am ganzen Körper und fand eine Zyste 2,5 cm hinter seinem rechten Ohr, an der Stelle also, an der die Ärzte bei James eine Gewebsprobe aus dem Knoten hinterm Ohr geschnitten hatten.

Diese 3 Übereinstimmungen von körperlichen Malen, das blinde Auge, die Narbe am Hals und die Zyste hinterm Ohr, ließen bei Kathy die Idee aufkeimen, ihr verstorbener Sohn James könne als Chad zu ihr zurückgekommen sein; und dies, obwohl sie kein Buch über Reinkarnation gelesen hatte und mit New-Age-Gedanken nicht vertraut war. Was sie bei ihrem kleinen Chad mit eigenen Augen sah, war für sie auch überzeugender als ihr baptistischer Glaube, der eine Wiedergeburt gar nicht vorsieht. Die Vorstellung, dass ihr Sohn James nun in Chad wieder zurück gekommen sein konnte, war ihr eine deutliche Erleichterung.                 Weiter Nr. 3 ->
4. Eine zweite Chance
 
Beverly war erst 17, als sie in New Jersey, USA, ihren ersten Sohn Brent bekam. Das Kind schrie viel, und die junge Mutter war mit ihrer neuen Aufgabe total überfordert. Wenn er schrie, wusste sie sich nicht anders zu helfen, als das Kinderbett zu schütteln und ihn anzuschreien, er solle still sein. Sie verließ bewusst das Kinderzimmer, um sich selbst davor zu bewahren, ihren Sohn zu schlagen. Ihr Mann war Alkoholiker und schreckte vor sexuellem Missbrauch nicht zurück, wenn er betrunken war. Einmal, als er sturzbetrunken nach Hause kam und das Kleinkind auf dem Boden kriechend vor sich fand, trat er auf das Kind so ein, dass es an die Wand flog. Die Mutter schritt nicht dagegen ein. Ein andermal richtete der Vater eine geladenen Pistole auf den Kopf des Kindes, und Beverly war so durch Angst vor ihrem unberechenbaren Mann gehemmt, dass sie selbst da nicht eingriff. Als Brent etwas älter war, schlug sie ihn, wenn er etwas Unrechtes getan hatte. In der Rückschau gab Beverly später unumwunden zu, dass sie damals keine gute Mutter war.

Als Brent 5 Jahre alt war, bekam Beverly ihren 2. Sohn Scott. Bald danach aber trennte sie sich von ihrem Mann und zog mit den Kindern in eine andere Wohnung. Für die kommenden 15 Jahre sollte sie allein erziehende Mutter bleiben. Der Vater zog sich aus der Affäre und rief höchstens noch mal an Weihnachten an. Brent litt sehr unter der Trennung vom Vater, obwohl er von ihm so schlecht behandelt worden war. Beverly lebte mit Schuldkomplexen. Es belastete sie, dass sie ihren Sohn nicht vor dem Vater beschützt hatte. Durch Familienberatung versuchten sie, ihre psychischen Probleme in den Griff zu bekommen.

Mit 14 setzte sich Brent jedoch durch und zog zu seinem Vater, der in Deutschland lebte. Beverly heiratete nun ihren 2. Ehemann, Bruce. Vier Jahre später, mit 18 Jahren, kam Brent wieder zurück, um bei seiner Mutter und seinem Bruder zu leben. Nachdem Beverly diese 4 Jahre Zeit gehabt hatte, um über ihre Beziehung zu Brent nachzudenken, entschuldigte sie sich jetzt bei Brent des öfteren für ihr gemeines Verhalten ihm gegenüber. Sie sagte, dass sie ihn liebe und damals nur zu jung und noch unreif gewesen sei, als er zu ihr kam.

Brent hatte einen wiederkehrenden Alptraum, in dem er immer heftig um sein Leben kämpfte, aber nicht erkennen konnte, worin die Gefahr bestand oder wer sein Gegner war. Er deutete diesen Traum als Indiz dafür, dass er nicht lange leben werde.

Am 25. August 1992 rief die Polizei spät in der Nacht bei Beverly an und teilte ihr mit, dass Brent einen schweren Autounfall hatte. Er war gegen einen Baum gefahren und mit der Stirn so hart auf das Steuerrad geschleudert worden, dass sein Gehirn zur Hälfte bereits abgestorben war, als er schließlich in die Klinik eingeliefert wurde. Die Ärzte mussten das Kinn hochbinden, um einen Tubus zur Beatmung legen zu können. Er lebte aber noch, als Beverly in die Klinik zu ihm kam. Obwohl er bewusstlos war und die Ärzte sagten, er könne sie nicht hören, sagte sie ihm, dass sie ihn mehr als alles andere in der Welt vermissen würde, wenn er sterbe. Brent drückte darauf ihren Finger und eine Träne trat aus seinem Augenwinkel.

Dieses schwere Schicksal traf Beverly hart. Sie war so geschockt, dass sie 14 Tage nichts essen und Monate nicht weinen konnte.

In den nächsten Jahren, unabhängig davon, wo sie sich befand oder was sie gerade tat, fühlte sich Beverly mindestens ein halbes Dutzend Mal plötzlich und unerwartet von einer Lichtspirale eingehüllt. Sie spürte dabei die Anwesenheit von Brent und sprach ihn dann sogar an. Zwei Jahre nach Brents Tod bereitete sie gerade Essen in der Küche zu, als sie den Duft des Parfüms „Jovan Musk“ roch. Genau dieses hatte der kleine Brent des Öfteren in einem Spiel mit ihr benutzt. Er parfümierte sich damit, und sie rannte hinter ihm her und gab vor, dem Geruch zu folgen. Wenn sie ihn dann fing, umarmten sie sich und giggelten (kicherten). Nach Brents Tod hatte sie das Parfüm aus ihrer Familie verbannt, weil sie nicht an die Tragödie erinnert werden wollte. Daher war sie sicher, dass es keine natürliche Ursache für den Geruch geben konnte. Sie interpretierte dies als eine Mitteilung von Brent. Solche Erfahrungen trösteten sie zwar, tilgten aber nicht ihr Gefühl der Schuld, durch ihr Verhalten Brents kurzes Leben in der ersten Zeit so schwer gemacht zu haben.

Im Alter von 39 Jahren, 1994, wurde Beverly noch einmal schwanger. Die Schwangerschaft verlief diesmal genau so problematisch wie bei Brent, obwohl die letzte, mit Scott, ruhig und friedvoll gewesen war. Es war ihr oft schlecht, und sie musste brechen (sich übergeben).

Im siebten Monat hatte sie einen ungewöhnlich lebhaften und real anmutenden Traum. Brent erschien in einem offenen Raum, ging auf sie zu und zog dabei einen kleinen Jungen hinter sich her. Brent lächelte, deutete auf den Jungen und sagte: „Mama, das ist für Dich.“ Darauf wachte sie sofort auf. Nach diesem Erlebnis hatte sie jedoch nie mehr das Gefühl, Brent trete in Kontakt mit ihr.

Im Juni 1995 kam Jesse schreiend zur Welt. Als ihr der Kleine das erste Mal gereicht wurde, bemerkte sie sofort ein großes, erdbeerfarbenes Muttermal, das fast die ganze Stirn bedeckte. Sie wunderte sich darüber, weil Jesse durch Kaiserschnitt geholt worden war und dabei eigentlich kein Geburtstrauma entstehen kann. Mehr dachte sie sich dabei zunächst nicht.

Zu Hause schrie Jesse die ganze Zeit, wie es auch Brent getan hatte. Der Arzt diagnostizierte Ohrenschmerzen.      Weiter Nr. 4 ->
Fortsetzung von "4. Eine zweite Chance"

Jesse sah weder seinem Bruder, noch seinem Vater oder ihr selbst ähnlich, glich aber im Gesicht, an den Haaren und am Körper auffällig Brent als Baby.

Als Jesse nach seinem ersten Geburtstag zu sprechen begann, deutete er auf ein Bild von Brent und sagte: „Ich, ich!“. Seine Mutter versuchte ihm zu erklären, dass es ein Bild von Brent, seinem Bruder ist und sie sich sehr ähnlich sehen. Aber Jesse bestand darauf und wiederholte: „Ich!“. Ein Jahr später wiederholte sich dies, als sie bei seiner Oma gemeinsam Fotos anschauten und dabei auf eines von Brent als Baby stießen. Er schrie: „Ich, Mama, ich!“

Als Jesse 18 Monate alt und bei seiner Oma zu Besuch war, beobachtete er, wie sie sich eine Zigarette anzündete. Sofort sprang er auf und pustete die Flamme aus. Alle, die das mitbekamen, waren sprachlos. Das war genau dasselbe Verhalten, das Brent – und eben nur Brent – damals gezeigt hatte. Er hasste es, wenn seine Oma rauchte und blies ihr jedes Mal das Streichholz aus, wenn sie sich eine Zigarette anzündete. Jesse tat dies noch etliche Male danach.

Etwa zur gleichen Zeit war Beverly mit Jesse im Nachbargarten und schubste ihn auf der Schaukel dort an. Plötzlich sprang er ab und trottete in den Hinterhof des Nachbarhauses. Seine Mutter folgte ihm und beobachtete, wie er sichtlich nach etwas Ausschau hielt. Er ging weiter durch den Garten, kreuzte den angrenzenden Laubengang und betrat den Vorgarten eines anderen Hauses. Er blieb stehen und starrte das Gebäude an. Es war das Apartmenthaus, in dem Beverly Brent aufgezogen hatte. Sie hatte Jesse bisher noch nie dorthin gebracht. Und aus Sicht eines Kleinkindes war es weit weg von zu Hause. Beverly fragte ihn nun: „Warum stehst Du hier und schaust das Haus an?“. Jesse lächelte, drehte sich um und führte seine Mutter die Straße weiter zu einem wieder anderen Haus und dort ebenfalls zu einer Schaukel. Er kannte sich offensichtlich aus. Es war die Schaukel, auf der Brent zu schaukeln pflegte, als er klein war. Dies war der Moment, als Beverly die Überzeugung gewann, Jesse müsse die Wiedergeburt ihres verstorbenen Sohnes Brent sein. Das empfand sie als Erleichterung, denn sie litt noch immer unter Schuldgefühlen wegen ihres Verhaltens Brent gegenüber.

Sie stellte Vergleiche an, und dabei fiel ihr auf, dass Jesse laufen gelernt hatte, indem er wie seinerzeit Brent einen Fußball durch die Gegend kickte. Überhaupt war er immer von Bällen fasziniert, genau wie Brent.

Es gibt ein weit spezifischeres Verhalten, das beide Kinder aufwiesen bzw. aufweisen: Kaum, dass Jesse aufrecht sitzen und auf etwas deuten konnte, zeigte er immer auf Hüte und wollte sie auch haben. Im Alter von 3 Jahren besaß er schon mindestens drei Dutzend davon, in allen Farben und Formen. Egal, wo er hinkam: wenn er einen Hut sah, musste er ihn haben. Er trug sie möglichst die ganze Zeit. Beverly kennt kein anderes Kind mit solch einer Marotte – außer Brent! Der trug damals ebenfalls alle möglichen Hüte, immer und überall, genau wie Jesse heute.

Als Jesse vier Jahren alt war, hörte er zusammen mit seiner Mutter im Radio einen Bericht über einen Drei- oder Vierjährigen, der sein Haus angezündet und sich dabei schwer verbrannt hatte. Beverly nahm Jesse auf den Schoß, um ihm zu erklären, worum es in diesem Bericht ging und wie gefährlich es ist, mit Feuer zu spielen. Jesse nickte dazu und sagte dann: „Ja, Mama, genau wie damals als unser Badezimmer brannte und ich meinen Bruder retten musste.“ Seine Mutter war völlig verblüfft und fragte: „Was hast Du gesagt?“ Er darauf: „Als ich in meinem anderen Haus lebte.“ Beverly hakte nach: „Wo hast Du gelebt?“ Darauf er: „Da unten, nah dem Haus von Oma.“

Und in der Tat: Als Brent und Scott noch klein waren, lebten sie mit ihrer Mutter für einige Zeit in einem Apartment nah der Wohnung der Großmutter. Eines Tages, als die zwei gerade in der Badewanne saßen, fiel der Strom aus. Brent war 8 und Scott 3 Jahre alt. Beverly sagte damals, sie sollten sich ganz ruhig verhalten, sie werde einige Kerzen holen. Sie brachte die Kerzen und zündete sie an. Danach wies sie die Kinder an, in der Wanne zu bleiben, sie wollte die Pyjamas holen und ging raus. Kaum hatte sie das Bad verlassen, stieg Scott dennoch aus der Wanne. Dabei stieß er eine Kerze um. Sie fiel in den Abfalleimer und erzeugte dort eine Stichflamme. Brent schnappte geistesgegenwärtig seinen Bruder Scott und schob ihn aus dem Badezimmer. Das dauerte zwar nur einige Sekunden, aber Brent hatte tatsächlich seinen Bruder gerettet.

Als Jesse in das Alter kam, in dem er viel mit anderen Kindern spielte, schnappte er natürlich auch diese und jene schlechte Gewohnheit auf. So musste ihn seine Mutter einmal darauf hinweisen, dass man niemandem die Zunge rausstreckt. Als er das dennoch wieder machte, rutschte ihr die Hand aus, und sie gab ihm einen Klaps auf die Wange und sagte: „Tu das nicht wieder! Es ist ungehörig!“ Es war das erste Mal, dass sie Jesse körperlich züchtigte, wenn auch nur leicht. Jesse brach in Tränen aus und konnte sich kaum beruhigen. Nach einigen Minuten nahm sie ihn auf den Arm und fragte: „Was ist? Warum bist Du so entsetzt?“ Jesse hörte zu weinen auf, schaute seiner Mutter direkt in die Augen und sagte: „Schlag mich nicht, Mama. Schlag mich nie mehr, wie Du es früher getan hast!“. Das gab seiner Mutter den Rest. Reinkarnation ist für sie nun gelebte Realität.

   
Bowman Carol: (2003) Return from Heaven, Harper Torch, New York, S. 219, ISBN: 0-06-103044-9

Fortsetzung von "5. Aktueller deutscher Fall ... "

Verhaltens- und Charaktermerkmale

Als Herbert noch so klein war, dass er noch nicht sprechen konnte, deutete er beim Spazierengehen in Bielefeld immer auf ein Haus und sagte „Da, da“. Es war das Haus seiner Urgroßmutter. Es hatte natürlich keine Veranlassung bestanden, dies dem Kleinkind vorher zu erklären. Es ist auch nicht zu erwarten, dass Herbert dies verstanden hätte, wenn es ihm denn erklärt worden wäre.

Herbert wurde noch im Kinderwagen geschoben, als sein Vater mit ihm zum Grab von Herberts Opa fuhr. Als sie dort ankamen, begann Herbert zu weinen. Daraufhin ging der Vater mit seinem Sohn wieder 5 m vom Grab zurück und hatte Erfolg. Herbert hörte auf zu schreien. Aber der Kleine weinte erneut, als der Vater den Kinderwagen wieder zum Grab hinschob. Der Vater probierte es nun aus. Insgesamt drei oder vier Mal wiederholte sich das Geschehen. Hatte Herbert nach seinem Tod im früheren Leben „sein“ Grabmal besucht und sich heute unbewusst daran erinnert?

Bis ins Alter von 6 Jahren hörte Herbert gerne und immer wieder ein bestimmtes Lied von Roland Kaiser2  und machte dabei ein sehr trauriges Gesicht. Es passte zu der seinerzeitigen Situation seines Großvaters. Der war von seiner Frau betrogen worden und blieb vermutlich nur der Kinder wegen in dieser ehelichen Verbindung.

Seit Herbert 10 Jahre alt ist, ist er begeisterter Fan der Fußballmannschaft Arminia Bielefeld und das, obwohl er als 10-Jähriger schon 5 Jahre lang nicht mehr in Bielefeld lebt, sondern 200 km entfernt in der Nähe von Helmstedt an der ehemaligen Zonengrenze. Er sammelt seither als Fan alle Liebhaberobjekte von Arminia Bielefeld, die sein Zimmer schmücken, trägt ein Fan-Hemd dieser Mannschaft und weint, wenn Arminia verliert. Ein Zeitungsartikel vom Westfalenblatt im Juli 2011 (s. links) beweist diese besondere Leidenschaft von Herbert. Herberts Großvater war geradezu närrischer Fan dieses Vereins gewesen. Herberts Vater allerdings nicht. Er war von der Begeisterung seines Vaters übersättigt.

Der Opa war Ingenieur, der sich für Biologie, Mathematik, Physik und Chemie interessierte und in diesen Fächern gut bewandert war. Die gleichen Gebiete sind die Haupt-Interessensfelder von Herbert heute. Darin ist er gut.
 
Opa von Herbert                    Herbert als Kleinkind

Fotos von Herbert und seinem Opa im Kleinkindalter gleichen sich deutlich. Allerdings kann dies auch genetisch erklärt werden.

Heute erinnert sich Herbert nicht mehr an ein früheres Leben und will davon auch nichts mehr wissen.

Traum mit paranormal erhaltenem Inhalt
 
Als Alternativerklärung zur Reinkarnationshypothese wird solchen Kindern gerne attestiert, sie hätten außersinnliche Fähigkeiten. In der Regel ist das jedoch nicht der Fall. Bei Herbert könnte man an eine Ausnahme von dieser Regel denken:

Als Herbert noch nicht ganz 6 Jahre alt und mit seiner Familie gerade nach Marienborn umgezogen war, hatte er vermutlich drei Mal ein und denselben paranormalen Traum an 3 Nächten hintereinander: Er sah einen Mann am Tisch stehen, der Plätzchen backt. Drei bis vier Monate später klärte sich durch eine Frau aus dem Dorf auf, dass der verstorbene Dorfschullehrer in dem Raum, in dem Herbert schlief, zu Weihnachten für die Kinder Plätzchen zu backen pflegte und dort auch gestorben war.

2: Wikipedia: Als Sänger war er zunächst nebenberuflich tätig. 1974 veröffentlichte Kaiser seine erste Single Was ist wohl aus ihr geworden? und ab 18. Oktober 1976 hatte er mit der gesungenen Version von Ricky Kings Verde (Frei, das heißt allein) seinen ersten Verkaufserfolg und kam bis auf Platz 14 der deutschen Singlecharts. 1977 folgte mit Sieben Fässer Wein der kommerzielle Durchbruch als Nachwuchskünstler (Platz sieben der deutschen Singlecharts).
5. Aktueller deutscher Fall.
Kind erinnert sich, sein eigener Opa gewesen zu sein.
 
Im August 2012 sah die Mutter von Herbert mein Interview bei  www.alpenparlament.tv  über spontane Erinnerungen von kleinen Kindern an ihr angebliches früheres Leben und bot daraufhin an, mir Ihre Geschichte über Herbert telefonisch und über E-Mail zu berichten. So wurde mir der unten geschilderte innerfamiliäre Fall bekannt. In einem Telefonat mit Herberts Vater wurde die Schilderung überprüft und ergänzt.

In innerfamiliären Fällen lebte die frühere Person in der gleichen Familie wie die heutige Person (Herbert). Unter dieser Voraussetzung kann man nie ausschließen, dass Äußerungen eines Kindes (von Herbert) auf dem beruhen, was das Kind in der Familie – bewusst oder unbewusst – über die frühere Person mitbekommen hat. Verhaltensweisen und Charaktermerkmale nimmt ein Kind aber nicht durch Mithören an. Wenn sich diese bei heutiger und früherer Person gleichen, so kann das im Zusammenhang mit kindlichen Äußerungen ein überzeugendes Indiz für die Wiedergeburt sein. Daher wird in der nun folgenden Schilderung zwischen „Äußerungen“ und „Verhaltens- und Charaktermerkmalen“ unterschieden. Hier nun die Geschichte:
Der Sohn Herbert1  ist 1997 geboren, heute also 15 Jahre alt.
 
Äußerungen
 
Als Herbert 3 Jahre alt war (im Jahr 2000), fragte er seine Mutter anlässlich eines Besuchs bei seinem Vater in Bielefeld: „Wo ist Tante Toni“? Die Mutter konnte nichts dazu sagen, weil sie nichts von einer Tante Toni wusste. Der Vater aber erklärte: Tante Toni war die Lieblingstante seines eigenen Vaters, also von Herberts Opa väterlicherseits gewesen, der am 16. März 1976 im Alter von 53 Jahren plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben ist. Die Tante ist schon lange tot. Sie ist 1969 gestorben. Die Eltern von Herbert versichern, dass über Tante Toni vorher nie gesprochen worden war. Herberts Vater hatte ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vater gehabt und war sehr traurig über den frühen Tod seines Vaters.

Herbert war noch sehr klein, als er seinen Vater auf einem Spaziergang begleitete, auf dem der Vater Häuser anschaute, die er evtl. kaufen wollte. Da sagte der kleine Kerl: „Papa, mach keine Schulden“! Der Vater wunderte sich, woher sein Sohn weiß, was Schulden sind und fragte nach, von wem er das habe. „Von Opa hinter dem Busch“, war die Antwort. Das passte zur Lage des Grabes seines Großvaters.

Der Vater und sein 3 oder 4jähriger Sohn waren mit dem Auto unterwegs zum Friedhof, auf dem Herberts Großvater in einem Familiengrab beerdigt ist. Bei dieser Gelegenheit bemerkte der kleine Herbert: „Ich bin doch schon wiedergekommen“. Und fügte hinzu: „Ich bin doch schon 20 Jahre tot“. Herberts Großvater war tatsächlich 23 oder 24 Jahre tot.

Vater und Sohn spielten im Hausflur Fußball, als Herbert 3 oder 4 Jahre alt war. Bei dieser Gelegenheit sagte klein Herbert ganz unvermittelt zu seinem Vater: „Weißt Du, dass ich Dein Vater bin?“ Natürlich war der Vater sehr verblüfft, nahm die Äußerung seines Sprösslings aber ernst – ganz im Gegensatz zu den meisten deutschen Eltern. Dieses Verhalten findet seinen Grund in zwei Träumen, die der Vater hatte, als seine Frau mit Herbert schwanger war. Im ersten hatte er geträumt, dass er nicht mehr über den frühen Tod seines Vaters traurig zu sein brauche. Im zweiten wurde ihm gesagt, er könne nun das Geld ausgeben, welches sich im Geldbeutel seines Vaters befindet, den er seit dem Tod des Vaters als Andenken aufgehoben hat. Obwohl der Vater keine Literatur über Wiedergeburt gelesen hatte, hielt er Reinkarnation für möglich. Er hatte, wie er versichert, über das Thema jedoch nicht mit seinem Sohn gesprochen.

Herberts Mutter dagegen blieb einer möglichen Wiedergeburt ihres Schwiegervaters reserviert gegenüber. Sie schrieb mir, dass es ihr unheimlich gewesen sei.

Herberts Opa kaufte 1 ¾ Jahre vor seinem überraschenden Tod einen Ford Taunus (PKW), auf den er sehr stolz war. Wenn Herberts Vater andeutete, dass er das alte Auto verkaufen wolle, behauptete Herbert, dass das sein Auto wäre. Herbert war damals im Alter zwischen 3 und 5 Jahren.

Auf einem Besuch erhielt die Familie von Verwandten Fotos der Mutter von Herberts Opa. Die Bilder zeigten 6 Geschwister im Alter von ca. 14 bis 18 Jahren. Als Herbert die Bilder erstmals zu Gesicht bekam, sagte er zu dem der Mutter von Herberts Opa: „Kuck mal, da ist meine Mama“. Herbert war damals 2 ¼ bis 2 ½ Jahre alt.

Seither erkennt auch Herberts Mutter an, dass sich ihr Sohn als die Wiedergeburt seines Opas fühlt.

Als Herbert mit 3 oder 3 ½ Jahren im Fernsehen eine Postkutsche sah, deren Wagenrad gebrochen war, sagte er: „So was kenne ich von früher“. Auf Nachfrage seines Vaters wurde klar, dass Herbert sich auf die Speichenräder der Kutsche bezog. Es stellte sich im Gespräch mit der Familie heraus, dass der Opa von Herberts Opa früher einen Leiterwagen mit Speichenrädern besessen hatte, mit dem er Bilder transportierte.   Weiter Nr. 5 ->

1: Namen geändert, um die heutige Familie zu schützen. Sie legt keinen Wert auf Publizität.
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6. Der Unfall-Junge kommt zurück
Eine wahre Begebenheit gekürzt wiedergegeben.
 
Das hatte die junge Angela Wolf (Pseudonym), Mutter von 2 Kindern, bisher noch nicht erlebt: Sie war 1996 in Erlangen (Nordbayern/Mittelfranken) in eine Disco ausgegangen und hatte zum späten Abend hin zunehmend mehr Angst vor der Rückfahrt ins heimatliche Bamberg verspürt. Die Angst steigerte sich in eine Panik, in der sie sogar einen fremden Mann mit der Bitte ansprach, bei ihm übernachten zu dürfen, nur um nicht nach Hause fahren zu müssen. Als sich diese Möglichkeit zerschlug, dachte Frau Wolf darüber nach, statt der Autobahn die Landstrasse für die Rückfahrt zu nutzen. Aber dies hätte bedeutet, einen dunklen Wald durchqueren zu müssen. Also verwarf sie diesen Gedanken wieder und verzögerte die Heimfahrt immer tiefer in die Nacht hinein, bis es sich gegen 2 Uhr morgens nicht mehr vermeiden ließ, die Heimfahrt anzutreten.

Obwohl Frau Wolf normalerweise recht forsch Auto fährt, fuhr sie diesmal auf der Autobahn vorsichtige 80 km/std. Schließlich wusste sie nicht, wovor sie sich fürchtete. Ein anderes Auto überholte sie mit ca. 100 km/std. und scherte vor ihr wieder auf die rechte Fahrspur ein. Als der Überholvorgang abgeschlossen war, sah sie in der Dämmerung, wie ein junger Mann auf die Autobahn lief, direkt in das vorausfahrende Fahrzeug und von diesem erfasst wurde. Der junge Mann wurde auf die Fahrbahn geschleudert und blieb mitten auf der Autobahn liegen. Weil sie so langsam fuhr, konnte Frau Wolf ausweichen und kam mit ihrem Auto direkt hinter dem Verunglückten auf der Standspur zum Stehen.
 
Frau Wolf stieg aus und ging auf das Unfallopfer zu. Der junge Mann von geschätzten 18 Jahren schaute sie noch kurz an, schloss dann aber die Augen und wurde offensichtlich bewusstlos. Frau Wolf zog ihn auf die Standspur. Er begann aus Mund, Nase und Ohren zu bluten, allerdings nicht sehr stark. Das rechte Bein war abgeknickt und stand auf unnatürliche Weise zur Seite heraus, schien aber ansonsten unverletzt zu sein, soweit das angesichts des intakten Hosenbeins beurteilbar war.

Der andere Autofahrer, dem der junge Mann ins Fahrzeug gelaufen war, übernahm die Sicherung der Unfallstelle, die Verständigung der Polizei und der medizinischen Unfallversorgung, während Frau Wolf den jungen Mann im Arm hielt und seinen Puls fühlte. Als der immer schwächer wurde, ahnte die gelernte Krankenschwester, dass der Tod nahe war und tröstete den jungen Mann mit den Worten: „Hab’ keine Angst. Geh’ ins Licht. Nimm es, wie es ist, und lass los.“ Dabei verspürte sie mütterliche Gefühle. Dann musste sie mit ansehen, wie er in ihren Armen starb.
 
Die inzwischen eingetroffenen Sanitäter versuchten 2 Stunden lang, den Körper wiederzubeleben, hatten aber keinen Erfolg.
 
Frau Wolf fuhr in dem Gedanken nach Hause, nun zu wissen, wovor sie die undefinierbare Angst verspürt hatte: Sie hatte eine Vorahnung davon gehabt, dass es ein Unglück geben und sie selbst mit beteiligt sein würde. Sie vermutete Selbstmord als Motiv für den Unfall.

 
Ankündigungsträume:
 
Für den Rest der Nacht bat Frau Wolf ihre Freundin zu sich. Sie konnte jetzt nicht alleine sein und schlief in ihrem Beisein erst gegen Morgen ein. Frau Wolf träumte von dem verunglückten jungen Mann. Sie sah und erkannte ihn klar, als er sich an sie schmiegte und ihr zu verstehen gab, zu ihr kommen zu wollen, um auf irgendeine Weise in ihrer Nähe zu sein.

Im Traum wehrte Frau Wolf diesen Gedanken entschieden ab. Schließlich wollte sie sich nicht mit einem Selbstmörder belasten, der bekanntlich ein schlechtes Karma mitbringt. Sie sagte ihm, er gehöre nicht zu ihr und er solle zu seiner eigenen Familie gehen. Das wollte der junge Mann im Traum aber nicht und bestand darauf, als Kind zu ihr zu kommen. Es kam zu keiner Einigung.

In der darauffolgenden Nacht erschien ihr derselbe junge Mann erneut im Traum und begehrte das Gleiche. Er wünschte sie sich als neue Mutter. Auch diesmal wollte Frau Wolf nicht nachgeben.
 
In der dritten Nacht nach dem Unfall sah Frau Wolf ihn wieder im Traum, diesmal stand er auf einem Friedhof in einiger Entfernung von einer Trauergemeinde. Der Friedhof lag auf einer Anhöhe nah einem malerischen See. Der junge Mann erschien ihr und erklärte, dies sei seine Beerdigung. Frau Wolf wollte wissen, warum die Beerdigung an diesem See stattfand und bekam zur Antwort, das sei sein Heimatsee (der Stausee Lago Pieve di Cadore in Oberita-lien, wie sich später herausstellte). Dies passte nun aber nicht zum äußeren Erscheinungsbild des jungen Mannes, das er in der Realität und im Traum zeigte: Er war blond und blauäugig, sah also nicht wie ein typischer Italiener aus.
Die Traumbegegnung auf der Beerdigung freute Frau Wolf, weil sie dachte, nun ginge der junge Mann ins Jenseits und wolle nicht mehr zu ihr kommen. Aber das Gegenteil trat ein: Er erklärte, wie schon beide Male in den Träumen vorher, dass er nach wie vor zu ihr kommen wolle.

Nun gab Frau Wolf ein klein wenig nach, indem sie ihm andeutete, sein Kommen sei ihr dann recht, wenn er kein Selbstmörder sei, alles mit seiner Familie kläre und das Wiederkommen innerhalb 18 Monaten schaffen würde. Im Hinterkopf hatte sie dabei den Gedanken, dass die Frage einer neuen Kindschaft jetzt ohnehin nicht relevant war, da sie zur Zeit keinen Mann hatte und auch nicht nach einem Mann suchte. Schließlich hatte sie eine leukämiekranke Tochter zu versorgen, die ihre ganze Aufmerksamkeit erforderte. Auf jeden Fall würde sie eine Schwangerschaft verhüten, sollte es dennoch zu einer Beziehung kommen. Wenn sie trotzdem wieder schwanger werden würde, hätte es der junge Mann geschafft, auf diese Weise zu ihr zu finden, und sie würde das dann akzeptieren. Der junge Mann zeigte sich im Traum glücklich, umarmte sie und ging nun zur Beerdigung hin.

Diese Art Träume kennt man von zahlreichen anderen Fällen. Man nennt sie nach Prof. Stevenson „Ankündigungsträume“ (Hassler 2011, S. 174).

Gespräch mit Marios Mutter:
Über eine Todesanzeige in der Tageszeitung nahm Frau Wolf nun Kontakt zur Mutter des Verstorbenen auf und besuchte sie. Dabei erfuhr Frau Wolf, dass es sich bei dem Unfallopfer um Mario (Pseudonym) gehandelt hatte, einen blonden, blauäugigen, 18-Jährigen deutsch-italienischer Abstammung. Er lebte mit seinen Eltern im Sommer in Erlangen und im Winter in Pieve di Cadore in Oberitalien, wo sich das Familiengrab befindet, in welchem Mario beerdigt wurde. Der Friedhof liegt auf einer Anhöhe nahe dem Stausee. So bestätigte sich der Inhalt von Frau Wolfs drittem Traum auf „gespenstige Art“.

Vor dem Unfall war Mario nachts nach Hause gekommen und hatte sich bei seinen Eltern zurückgemeldet. Danach fuhr er mit dem Auto seiner Eltern nochmals los und kam in einer scharfen Kurve der Landstraße von der Fahrbahn ab und überschlug sich auf einem Feld. Offensichtlich konnte er fast unverletzt aus dem demolierten Fahrzeug aussteigen und vermutlich unter Schock zur nahen Autobahn laufen. Ob er dort Hilfe holen wollte oder in Selbstmordabsicht in das fremde Auto gelaufen ist, blieb ungeklärt.

Spätere Ereignisse und Erinnerung an den Tod im früheren Leben:

Ungefähr 9 Monate nach diesen Ereignissen hatte Frau Wolf eine „Affäre“. Da sie nicht schwanger werden wollte, verhütete das Paar mittels Kondom. Dieses erwies sich aber im Nachhinein als defekt, so dass Frau Wolf die „Pille danach“ einnehmen musste. Dennoch wurde sie schwanger, brachte dies aber zunächst nicht mit den Träumen von vor 9 Monaten in Verbindung, die ihr nicht mehr präsent waren.

Frau Wolf brachte am 9. September 1997 auf den Tag genau 18 Monate nach dem Unfall einen blonden, blauäugigen Jungen zur Welt. Als der Junge 3 oder 4 Jahre alt war, sagte er unaufgefordert zu seiner Mutter: „Ich habe schon einmal gelebt und bin durch einen Autounfall gestorben, aber der Unfall war nicht schlimm. Ich habe nur ein bisschen am Kopf geblutet und mein Bein tat weh.“
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Fortsetzung von "6. Der Unfalljunge ... "

Jetzt erst fiel Frau   Wolf wieder ein, was sie lange zuvor erlebt und geträumt hatte. Ihr Sohn hatte Marios Unfall absolut richtig beschrieben: Nur wenig Blutung am Kopf und ein „kaputtes“ Bein.

Frau Wolf versichert, mit ihrem inzwischen 14-jährigen Sohn – nennen wir ihn „Rolf“ – nicht über den Unfall auf der Autobahn geredet zu haben. Obwohl sie reinkarnationsgläubig ist, hat sie ihm nie Fragen zu einem früheren Leben gestellt und ist bisher nicht mit ihm am früheren Wohnort des Unfallopfers gewesen. Diese Behauptungen halte ich für glaubhaft, weil sie ein starkes Motiv hat, weder öffentlich noch privat über die Ereignisse zu reden. Sie fürchtet sich davor, verlacht zu werden und obendrein ihren Sohn an eine fremde Familie zu verlieren, wenn der Verdacht eines Wiedergeburtsfalles publik wird und eine Verbindung zur früheren Familie entsteht.

Ich befragte Frau Wolf nach Verhaltenserinnerungen und körperlichen Merkmalen von Rolf, um dies später mit Beschreibungen von Mario vergleichen zu können. Als heute noch  erreichbare Zeugen nannte sie nur die Eltern von Mario und ihre ehemalige Schwiegermutter.

Nachprüfung:

Ich begann meine Nachprü- fung im Dezember 2011 bei der Schwiegermutter von Frau Wolf. Im Telefonat erklärte diese, sich an nichts mehr erinnern zu können.

Meine Briefe an Marios Eltern blieben unbeant-wortet. Über das Erlanger Einwoh-nermeldeamt erhielt ich schließlich das Geburts- und Sterbedatum von Mario.


Geburt: 16.5.1977        
Sterbetag: 9.3.1996

Mit dieser Angabe konnte ich in der Zeitung „Erlanger Nachrichten“ die Todesanzeige und einen Bericht vom 11.3.1996 über den Unfall finden, der in der obigen Abbildung zu sehen ist. Aus der Todesanzeige ergibt sich der Ort der Beerdigung als „Pieve di Cadore“ in Oberitalien. Der Friedhof liegt nahe einem Stausee namens „Lago di Pieve di Cadore“.

Im Februar 2012 erreichte ich schließlich persönlich den Vater von Mario, der aber nicht viel zu dem Fall beizutragen hatte. Er hat keinen Kontakt mehr zu Marios Mutter, so dass ich deren Adresse über das Internet ausfindig machen musste.

Das persönliche Gespräch mit Marios Mutter am 16.4.2012 erwies sich als viel unproblematischer als erwartet, weil sie an Reinkarnation glaubt. Ohne viele Fragen stellen zu müssen, beschrieb sie Marios Geschichte, sein typisches Verhalten und seine Charaktereigenschaften, die ich in 20 Punkten zusammengefasst habe. Davon stimmen 13 zwischen Mario und Rolf überein. Beispielsweise beschreiben 6 Punkte ein typisch weibliches Verhalten der Jungen. Beide, Mario und Rolf, waren bzw. sind Trendsetter in Modedingen. Mario verwendete viel Zeit und Aufmerksamkeit auf seine Kopfhaare und parfümierte seinen Körper. Das gleiche Verhalten zeigt heute Rolf. Mario bekannte sich seit er 13 Jahre alt war dazu, schwul zu sein. Bei Rolf ist noch offen, wie er sich sexuell orientieren wird. Beide hatten bzw. haben ein Geschick zum Zeichnen und Malen.

Seit Rolf drei Jahre alt ist, spielt er gerne Fußball und trainiert viel. Mit 12 begann er, sich über andauernde Schmerzen im rechten Knie zu beschweren. Sechs Monate später schmerzte auch das linke Knie. Er bat sogar seine Mutter, mit ihm deswegen zum Arzt zu gehen. Der diagnostizierte die Osgood-Schlatter-Krankheit und sagte, dies würde höchst wahrscheinlich vergehen, bis er 18 ist. Diese Schwachstelle in den Knien korrespondiert mit der Knieverletzung bei Marios Unfall.

Beide waren bzw. sind hoch allergisch gegen viele Pollenarten.

Die Gesichtszüge beider Personen ähneln sich wie bei Brüdern. Die blonden Haare und blauen Augen von Rolf lassen sich genetisch erklären.

Nachtodliche Ereignisse:

Nach Marios Tod scheinen sich noch zwei psychokinetische Ereignisse oder Spuk gezeigt zu haben.

Die Mutter des Verstorbenen hörte beim Autofahren gerne ihre Musik-CDs mit sanfter Musik. Wenn Mario sie zu Lebzeiten begleitete, beschwerte er sich regelmäßig über diese „Schnulzen“ und schaltete auf Radiobetrieb um und einen Sender mit Popmusik ein. Ungefähr 3 Wochen nach Marios Tod fuhr die Mutter mit dem Auto auf einer Strecke, die sie oft gemeinsam benutzt hatten. Sie musste intensiv an Mario denken und dabei schaltete das Radio plötzlich ohne ihr Zutun von CD- auf Radiobetrieb um und brachte nun Popmusik. Natürlich interpretierte die Mutter dies als eine Manifestation ihres verstorbenen Sohnes und sprach mit ihm. Aber sie fuhr anschließend auch in eine Werkstatt, um sich darüber zu erkundigen, ob sich eine solche Umschaltung spontan ereignen könne. Der Fachmann verneinte dies.

Ungefähr sieben Wochen nach Marios Tod ging im Ladengeschäft der Mutter das Licht aus, als noch Kunden anwesend waren. Der Strom im ganzen Wohnviertel war ausgefallen. Die Mutter rief bei den Stadtwerken an und erfuhr, dass dort kein Stromausfall bekannt sei. Ein Techniker sollte aber geschickt werden. Daraufhin kam ihr der Einfall, Mario könne beteiligt sein. Sie sprach ihn an und sagte: „Mario, lass den Quatsch. Du kannst doch nicht einfach das Licht ausmachen!“ Sofort ging das Licht wieder an. Die Mutter rief erneut die Stadtwerke an, um nach dem Grund für den Stromausfall zu fragen. „Wir haben keine Erklärung dafür“, bekam sie zur Antwort.

Nachtrag:

Am 17.8.2021 erkundigte ich mich bei Rolfs Mutter darüber, wie es ihrem Sohn in der Zwischenzeit ergangen ist.

Aus dem Obduktionsbericht wurde bekannt, dass Mario eine Nierenquetschung erlitten hatte. Rolf wurde mit einer Abflussbehinderung des Urins geboren, die zu einer Nierenstauung führte. Er musste mit einem Katheder leben und die Ärzte befürchteten, dass er ein Leben lang zur Dialyse muss. Glücklicherweise kam es anders. Die Nieren erholten sich und Rolf ist seit sei-nem 10. Lebensjahr diesbezüglich gesund.

Aus dem Obduktionsbericht geht weiter hervor, dass Mario vor dem Unfall mit dem Auto seiner Mutter einen Sicherheitsgurt getragen hatte. Daraus schließt Marios Mutter, dass er keine Selbstmordabsicht hatte. Allerdings war Mario betrunken.

Rolfs sexuelle Orientierung folgt offensichtlich nicht dem Muster aus dem früheren Leben. Er interessiert sich für das weibliche Geschlecht.

Seine körperliche Eitelkeit besteht noch immer.

Rolf hat Angst vor dem Autofahren. Wenn er mit seiner Mutter fährt, muss diese sehr langsam fahren, obwohl er keine bewussten Erinnerungen mehr an den Unfalltod im FL hat. Einen Führerschein hat er noch nicht gemacht, überlegt aber, dies vielleicht doch noch nachzuholen.

Als Rolf so alt wie Mario war, als dieser den Unfalltod erlitt, hatte auch er einen Unfall. Im Januar 2016 erlitt er einen Stromschlag an der Starkstromleitung der Stadtbahn in Hamburg. Der Freund, der ihn begleitete, konnte ihn von der Stromschiene lösen und so vor dem Tod retten. Die beiden liefen danach weiter. Als sie vom Gleisbett herunter waren, ging Rolf mit Herzversagen zu Boden. Passanten konnten ihn wiederbeleben und sorgten dafür, dass er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Einige Tage später konnte er das Krankenhaus wieder verlassen. Diese Ähnlichkeit der Ereignisse im FL und HL kennt man von Rückführungsfällen. Man spricht von „Alterssynchronizität“.

Inzwischen hat Rolf auch seine Mutter aus dem früheren Leben besucht. Diese erklärte, ihn anhand vieler Merkmale hundertprozentig als ihren verstorbenen Sohn wiederzuerkennen. Rolf erkannte seine frühere Mutter jedoch nicht. Sie kam ihm nur irgendwie bekannt vor.

Literatur:
  • Hassler, D. (2011) Früher, da war ich mal groß.   Und . . . Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt.   Band 1: Spontanerinnerungen kleiner Kinder an ihr „früheres Leben”, Shaker Media, Aachen, ISBN: 978-3-86858-646-6.
  • In voller Ausführlichkeit ist der Fall inzwischen in deutscher Sprache veröffentlicht: Hassler, Dieter (2014) Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp, Zeitschrift für Anomalistik, Bd. 14, Nr. 1, S. 25 - 44. https://www.anomalistik.de/images/pdf/zfa/zfa2014_1_025_hassler.pdf
  • In englischer Sprache vorher erschienen: Hassler, Dieter (2013) A New European Case of the Reincarnation Type, Journal of the Society for Psychical Research, Vol. 77.1, No. 910, S. 19 - 31.

7. Dreijähriger Junge erinnert sich an die Judenverfolgung in Hitler-Deutschland und an die Zwischenlebenszeit im Jenseits
Gekürzter Bericht

Zusammenfassung
 
Der heute 5-jährige, deutsche Junge, machte mit 3 Jahren 15 erstaunliche Aussagen über sein angebliches früheres Leben als Jude, der unter der Hitlerdiktatur verfolgt wurde. Acht weitere bemerkenswerte Aussagen betrafen Angaben zum Leben zwischen den Leben im Jenseits und die Wiedergeburt. So gelagerte Fälle kleiner Kinder sind sehr selten registriert worden, so dass dieser Fall dokumentiert werden soll, obwohl faktische Nachprüfungen nicht möglich sind und obwohl der Fall nach Tuckers Bewertungsmaß ohne Wert ist. Es wird aber im vollständigen Bericht (Hassler 2023; deutsch auf Anfrage) gezeigt, dass die Aussagen zum früheren Leben keine inneren Widersprüche aufweisen und dass die Aussagen zur Transzendenz das wiederholen, was Kinder mit Spontanerinnerungen an ihre früheren Leben, Erwachsene in Rückführungen und teilweise Menschen mit Nahtoderfahrungen und Verstorbene, die sich über psychische Medien zurückgemeldet haben, auch schon gesagt haben.
 
Einleitung
 
Ein dreijähriger, deutscher Junge äußert sich spontan über sein (angebliches) früheres Leben als Jude, der von Nazis verfolgt und mit dem Tod bedroht wurde. Darüber hinaus macht er Angaben zum Zwischenleben im Jenseits und zur Wiedergeburt. Der Junge ist heute 5 Jahre alt.
 
Obwohl der Fall nach der Bewertungsskala von Tucker (Tucker 2000) ohne Wert ist, verdient er aus vier Gründen dennoch Beachtung:
 
1.      Es handelt sich um spontane Äußerungen eines kleinen deutschen Jungen, der behauptet, sich an ein früheres Leben erinnern zu können. Prof. Ian Stevenson, der Vater der Reinkarnationsforschung, bezeichnet solche Fälle als „Fälle vom Reinkarnationstyp“ (CORT). Weil von deutschen Kindern nur 7 solcher Fälle veröffentlicht wurden, verdient der vorliegende Fall Beachtung:
 
Es gibt zwei Fälle bei Stevenson (Stevenson 2005, Wolfgang Neurath; Helmut Kraus), jeweils zwei bei zwei Quellen von Hassler (Hassler 2011, Kadjsha Schuster; Katharina Hofbeck; Hassler 2022, Herbert, Tochter G. C.) und einen bei Hassler (Hassler 2013 oder 2014, Rolf Wolf).
 
2.      Das Kind macht im Kleinkindalter Aussagen darüber, im früheren Leben als Jude unter der Hitlerdiktatur verfolgt worden zu sein. Dazu kenne ich nur zwei veröffentlichte Beispielfälle von kleinen Kindern, die sich an den Holocaust erinnern, keiner davon stammt aus Deutschland (Stevenson 2005, David Llevelyn, Teuvo Koivisto). Daher verdient es der vorliegende Fall veröffentlicht zu werden.
 
Diese geringe Zahl berechtigt aber nicht dazu, sie als a priori unglaubwürdig darzustellen, weil es eine Vielzahl vergleichbarer Beispiele gibt, die allerdings nicht von CORT stammen, sondern von Träumen, Rückführungen, Flashbacks oder der Hellsicht von Medien (Gershom 1997, Karlen 1997, Lasch 2004, Rigler 2021).
 
3.      Das Kind macht im Kleinkindalter 8 Aussagen über das Zwischenleben im Jenseits und die Wiedergeburt.
 
Es gibt keinen zweiten deutschen Fall mit diesem Merkmal. Bei einer Gesamtzahl von ca. 2500 veröffentlichter und unveröffentlichter internationaler Fälle von CORT (DOPS 2022 und wenige weitere) gibt es nur 136 veröffentlichte Beispielfälle, die bei Hassler zusammengetragen sind und in 62 wiederkehrende Kernaussagen münden (Hassler 2011). Sharma und Tucker berichten von 217 solcher Fälle unter insgesamt 1107 (20%) veröffentlichten und unveröffentlichten Fällen in der Datenbasis in Virginia (Sharma 2004). Matlock fand 85 Fälle unter 400 veröffentlichten (Matlock 2016, 2017).
 
4.      Von insgesamt 23 Aussagen betreffen 15 Aussagen des Jungen sein früheres Leben auf Erden. Stevenson und Haraldsson berichten im Mittel von 23 Aussagen über ein früheres Leben (Stevenson) bzw. 10 Aussagen (Haraldsson) pro Fall (Stevenson 2003). Damit liegt dieser Fall diesbezüglich im Mittelfeld und verdient die Veröffentlichung.
 
Der Fall
 
Jasper (geb. 2.3.2017) ist der zweite Sohn von Frau Steiger (geb. 9.3.1985, wohnhaft in Schleswig-Holstein, Deutschland). Der Junge hat noch einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester. Frau Steiger hat die Allgemeine Hochschulreife und studiert derzeit für das Lehramt an Grundschulen. Sie ist konfirmiert, hat aber keinen Bezug zur Kirche. Jüdische Vorfahren gibt es in der Familie nicht.
 
Frau Steiger ließ mir am 19.7.2022 von meiner Homepage aus eine Nachricht zukommen, in welcher sie ihre Freude ausdrückte, endlich jemanden gefunden zu haben, dem sie etwas von den Erfahrungen mit ihrem Sohn erzählen kann, ohne auf Ablehnung oder Unglauben zu stoßen (Hassler 2022).
 
Am 17.8.2022 erhielt ich den ersten ausführlichen Bericht von ihr per E-Mail. In weiteren E-Mails und Telefonaten mit ihr, ihrer Mutter und der Cousine von Jasper wurde ermittelt, wer als direkter Zeuge für welche von Jaspers Aussagen gelten kann. Als direkter Zeuge gilt sowohl, wer mitgehört hat, was Jasper seiner Mutter erzählte, als auch der, dem Jasper persönlich berichtete. Die Zeugen werden im Folgenden durch die Abkürzungen „M“ für die Mutter, „G“ für Jaspers Großmutter mütterlicherseits und „C“ für die Cousine in vorangestellten runden Klammern zu jeder der folgenden nummerierten Aussagen angegeben.
 
Im o. g. Erstbericht schrieb Frau Steiger:
 
„Jasper spricht vollständige Sätze seit er dreieinhalb Jahre alt ist“.
 
1) (M, G) „Das erste, was Jasper mir erzählte, fand statt, als er gerade 3 Jahre alt geworden war. Sehr spät, als alle schon schliefen, musste ich auf die Toilette gehen, wobei mich Jasper begleitete. Ich sagte ihm, dass wir nicht so laut sein sollten, um die anderen nicht zu wecken. Darauf bemerkte mein Sohn“:
 
„Früher als ich neben so einer Art Fabrik wohnte, die eher wie ein Krankenhaus aussah
(„oder es war ein Krankenhaus, das eher wie eine Fabrik aussah; daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern“)
 
2) (M, G) „musste ich auch immer leise auf Toilette gehen, weil mich niemand hören durfte. Dann habe ich gegen ein Papier gepinkelt, so dass es nicht so laut war“.
Zu der Zeit hat Jasper noch eine Windel getragen“.
 
3) (M, G) „Ich fragte ihn, wann das war und er sagte“: „Das ist schon lange her, als ich früher schon gelebt habe“.
 
„Mein Sohn erzählte solche Sachen immer so, als wäre es vollkommen normal, dass jeder sich an seine früheren Leben erinnern kann. Er sprach für uns völlig überraschend, weil bzw. wenn er sich gerade an etwas erinnern konnte, oder Gegenstände ihn erinnerten. Wenn man ihn nach etwas fragte, konnte er meistens nicht darauf antworten. Er erzählte jedem Zuhörer alles nur einmal. Seit dem Beginn seiner Erinnerungen konnte er sich viel besser ausdrücken und wir verstanden ihn dadurch besser“.
 
4) (M, G) „Er benutzte Wörter wie ‚Orden’, ‚Aktentasche’, ‚Hitler’ oder ‚Teufel’, die wir in der Familie gar nicht benutzen“.
 
„Am 4.9.2020 saß Jasper mit seiner Oma und seiner großen, damals 15-jährigen Cousine im Kinderzimmer, wo sie spielten. Ganz unvermittelt erzählte der Dreieinhalbjährige,
 
5)  (G, C) dass er sich mit 13 Jahren vor Hitler verstecken musste, da er Jude war.
 
6)  (G, C) dass Hitler ein ganz böser Mann gewesen sei.
 
7)  (G, C) dass bei ihnen eingebrochen worden sei.
 
8)  (G, C) dass sein Vater verhaftet wurde, als die Polizei da war.
 
9)  (G, C) dass er und seine Familie sich verstecken mussten.
 
10)  (G, C) dass seine Mama Mathilda hieß.
 
11)  (G, C) dass er einen großen Bruder hatte.
 
12) (G, C) dass er gestorben ist, irgendwann, als er ganz alt war und ihm keiner mehr zugehört hat. Das sei aber nicht so schlimm“.
 
„Über diese Erzählung waren wir so erstaunt“, schrieb Frau Steiger, „dass wir überlegten, woher er das wohl haben könnte. Wir fragten seinen großen Bruder oder auch im Kindergarten nach, aber dort wurde so etwas natürlich nicht besprochen“.
 
Frau Steiger versichert in einer E-Mail vom 25.9.2022, dass in der Familie nicht über das Schicksal der Juden unter Hitler gesprochen wurde, dass sie im Beisein von Jasper keine Fernsehsendungen über das Thema der Judenverfolgung angeschaut haben, dass sie Ihrem Sohn keine Antworten in den Mund gelegt hat - auch nicht indirekt durch Unterhaltung, die er mitgehört haben könnte.
 
13) (M, G) Frau Steiger fragte den noch immer etwa Dreieinhalbjährigen auch, wer denn seine Mama Mathilda gewesen sei. „Völlig erstaunt darüber, dass sie sich nicht mehr daran erinnern kann, dass sie selbst doch seine Mama gewesen war, sagte er“: „Du hattest aber dunkle Haare und sahst ganz anders aus“.
 
14) (M, C) Jasper ergänzte diese Behauptung mit der Erklärung: „Ich habe dich selbst ausgesucht“. und
 
15) (M ) „Ich habe dich oben im Schlafzimmer stehen sehen als ich zu dir kam“.
 
Frau Steiger wollte noch wissen, ob auch sein Vater bei dieser Gelegenheit mit dabei gewesen sei. „Das verneinte der kleine Junge“.
 
16) (G, C) „Die Oma berichtete, Jasper habe gesagt, er sei eingeladen worden, in den Bauch seiner Mutter zu gehen“.
 
17) (M, C) „Jasper war noch immer 3 ½ Jahre alt, als er und seine Mutter ein Portemonnaie seines großen Bruders fanden, an dem ein runder Anhänger hing. Den schaute Jasper sich an und sagte,
 
er habe früher einen Orden gehabt, der immer in seiner Aktentasche war. Er sei so traurig gewesen, weil er den Orden verloren und nie wieder gefunden habe. Auf die Frage, was es denn für ein Orden gewesen sei, konnte er keine Antwort geben“.
   Weiter Nr. 7 ->
Fortsetzung von "7. Dreijähriger Junge ... "

18) (M, G, C) „Etwa noch im gleichen Alter saß Jasper mit seiner Familie und mit deren Freunden, Sarah und Olaf, am heimischen Tisch, als Jasper ganz unvermittelt sagte“:
 
„Es war echt schlimm, als der Teufel die ganzen Skelette auf den Lastwagen geworfen hat“.
 
„Er erzählte dies noch mal, als sein Papa ihn ins Bett brachte“.
 
Frau Steiger erklärte weiter: „Anfang bis Mitte 2021 stand Jasper mit mir, seiner Mutter, in der Küche, als Jaspers kleine Schwester traurig ankam, weil ihr gerade eingefallen war, dass ihre Oma krank war und nun tot ist. Ich wollte sie mit dem Argument trösten, dass man sie irgendwann wiedersehen werde. Ich glaube fest daran, nachdem ich gehört habe, was ihr Bruder erzählt hat“.
 
19) (M, C) Dazu sagte mein Sohn, ich hätte es falsch verstanden. Nicht alle kämen wieder; die Menschen überlegten wer wiederkommt. Es wäre auch nicht so schön wiederzukommen,
 
20) (M, G, C) weil es dort immer schön sei.
 
21) (M, C) Hier machten die Menschen es böse. Er erzählte weiter, dass aber fast alle wieder gekommen seien, die mit ihm in einem großen Raum geschlafen hätten. Dort hatte er auf dem Fußboden schlafen müssen und es wären zu viele Menschen in dem Raum gewesen. Da wäre das Leben nur mittel gut gewesen. Es wäre dort nicht schön gewesen; sie hätten sich gegenseitig beklaut.
 
22) (M, C) Die Menschen, die dort gewesen wären und auch gestorben seien, sagte er, mussten fast alle wiederkommen, weil sie aufpassen müssten, dass der Böse nicht wieder kommt. Aber eigentlich sei er schon wieder da. Er dürfe nur nicht wieder an die Macht kommen.
 
Frau Steiger bestätigte mir, Jasper habe wirklich das Wort „Macht“ benutzt.
 
Ungefähr im März 2022 ereignete sich Folgendes, das Frau Steiger so beschreibt:
 
23) (M) „Wir hörten Radio im Auto. In den Nachrichten wurde berichtet, dass es einen Angriff auf die Ukraine gab und auf die Menschen geschossen wurde. Ich sagte laut und erschrocken, ‚oh nein’. Mein Sohn fragte sofort, was da denn los sei. Ich erzählte es kurz“.
 
„Daraufhin meinte mein Sohn, dass er sich noch daran erinnern könne, dass er mit anderen Menschen in einer Reihe stehen musste und einfach auf die Menschen geschossen wurde. Er hätte immer Glück gehabt und sei nicht getroffen worden. Nur einmal sei er fast getroffen worden, aber dann sei er in ein Fenster reingesprungen und habe sich so in Sicherheit bringen können“.

Auf meine Frage nach Ankündigungsträumen Erwachsener oder Phobien, Alpträumen, Spielverhalten und Muttermalen, die Jasper evtl. zeigen könnte, schrieb Frau Steiger sinngemäß:
 
„Ankündigungsträume, Phobien oder Alpträume gab es nicht. Jasper spielt manchmal ‚Erschießen’ mit anderen Kindern, aber da sieht sie kein anderes Verhalten als bei anderen Kindern“.

Zu Jaspers Charakter befragt, schrieb seine Mutter:
 
„Jasper ist ein sehr lieber Junge. Er kümmert sich immer sehr lieb um seine kleine Schwester und passt immer auf, dass ihr nichts passiert. Er ist auch ein sensibler Junge. Müssen wir mal mit ihm schimpfen, dann weint er - auch wenn er von seinen Geschwistern geärgert wird, wenn er sich ungerecht behandeln fühlt oder nicht sofort auf seine Wünsche eingegangen wird“.
 
„Jasper baut stundenlang geduldig Legofiguren nach Anleitungen auf. Meistens sind diese erst für ein Alter ab 9 Jahren gedacht, aber damit hat er keine Probleme. Er ist auch ein sehr ängstlicher Junge. Er traut sich nicht so viel zu und ist eher sehr vorsichtig. Jasper ist auch oft darauf bedacht, dass alles sehr gerecht zugeht.“

„Seit März 2022 äußert Jasper keine Erinnerungen mehr“.

Meine Beurteilung
 
Der Fall hat – wie jeder – Schwächen: Ich, als Berichterstatter, habe die Informanten nur über E-Mail und Telefon kennen gelernt. Wir sind weit voneinander beheimatet. Ich bin aber überzeugt davon, mit ehrlichen Informanten korrespondiert zu haben, die keinerlei Interesse an Publicity oder gar finanziellem Gewinn zeigten.

Andere Elemente, welche als wichtige Ergänzung in anderen Fällen vorkommen, fehlen hier: Besondere Verhaltensweisen, Emotionen, Charakterzüge und Fähigkeiten, Wiedererkennungen von Objekten und Personen, Köpermerkmale und Ankündigungsträume.

Jaspers Aussagen sind nicht spezifisch genug, um den Fall lösen zu können, d.h. eine verstorbene Person ausfindig zu machen, auf welche die Aussagen zutreffen.

Aber was Jasper geäußert hat, ist mit 23 Punkten umfangreich und inhaltlich weit jenseits dessen, was man von einem Dreijährigen als Wissen über die Verbrechen im sog. 3. Reich oder über weltanschauliche Vorstellungen über Tod und Wiedergeburt erwarten kann. Wiedergeburt als Erklärung liegt nahe.

Wegen des unerklärlichen Wissens werden die Aussagen ernst genommen und auf ihre Stimmigkeit geprüft, d.h. innere Widersprüche – so vorhanden – sollen aufgedeckt werden. Wenn es sie gäbe, wäre das ein Hinweis darauf, dass Jasper phantasiert und nicht erinnert.

Ergebnis der Prüfung:

Für Jaspers Behauptung, Erschießungen entkommen zu sein, gibt es geschichtliche Beispiele, welche das als möglich erscheinen lassen.

Jaspers Angaben zum früheren Leben sind nicht nur erstaunlich sondern auch bezüglich der Zeitangaben in sich widerspruchsfrei.

Für jede von Jaspers Behauptungen zu Wiedergeburt und Jenseits gibt es zahlreiche Quellen aus unterschiedlichen Erfahrungsfeldern, wie CORT, Rückführungen in frühere Leben, Nahtoderfahrungen und medial übermittelte Aussagen Verstorbener, die Vergleichbares aussagen. Die Behauptungen sind damit zwar nicht als richtig bewiesen, werden aber stark als glaubhaft gestützt, möglicherweise eine Realität zu beschreiben. In aller Ausführlichkeit ist dies nachzulesen bei Hassler (Hassler 2023).

Woher nimmt der Dreijährige sein Wissen?
 
Literatur:
DOPS: Division of Perceptual Studies (2022) Fifty Years of Research, https://med.virginia.edu/perceptual-studies/our-research/children-who-report-memories-of-previous-lives/fifty-years-of-research/
Gershom, Yonassan (1997) Kehren die Opfer des Holocaust wieder?, Rudolf Geering, Dornach, ISBN: 3-7235-1002-7
Hassler, Dieter (2011) ... früher, da war ich mal groß. Und ... Indizienbeweise für ein Leben  nach  dem  Tod  und  die  Wiedergeburt,  Band  1:  Spontanerinnerungen  kleiner Kinder an ihr “früheres Leben”, Shaker Media, Aachen, ISBN: 978-3-86858-646-6, S. 239-244
Hassler, Dieter (2013) A New European Case of the Reincarnation Type, Journal of the Society for Psychical Research, Vol. 77.1, No. 910, p. 19-31
Hassler, Dieter (2014) Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp, Zeitschrift für Anomalistik, Band 14, Nr. 1, S. 25-44
Hassler, Dieter (2015) Geh’ zurück in eine Zeit… / Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt / Band 2b: Rückführungen in „frühere Leben“
und deren Nachprüfung, Shaker Media, Aachen, ISBN: 978-3-95631-360-8
Hassler, Dieter (2020) Nah-Tod-Erfahrungen und mehr…/ Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt / Band 3: Nah-Tod-Erfahrungen, mediale Kommunikation mit Verstorbenen, Träume, Flashbacks, Déjà-vus, Spuk, Erscheinungen, Instrumentelle Transkommunikation; 87 Beispielfälle aus den oben genannten Erfahrungsfeldern, die bisher in den Bänden 1, 2a und 2b nicht erfasst sind, Shaker Media, Aachen, ISBN: 978-3-95631-796-5
Hassler, Dieter (2022) homepage: www.reinkarnation.de
Hassler, Dieter (2023) THREE-YEAR-OLD BOY REMEMBERS THE PERSECUTION OF JEWS IN HITLER'S GERMANY AND THE AFTERLIFE, Journal of the Society for Psychical Research, Volume 87, Number 1, Issue 950, S. 22-36
Karlen, B. (1997). Und die Wölfe heulten / Eine Autobiographie. Basel: Perseus.
Lasch, Eli Erich (2004) Sie sind wieder da / Eine andere Sicht unserer Geschichte, Buchagentur Günter Heiß, Singen, ISBN: 3-9808795-7-7
Matlock, J. G., Giesler-Petersen I. (2016). Asian Versus Western Intermission Memories: Universal Features and Cultural Variations. Journal of Near-Death Studies, 35(1), 3-29
Matlock, James G (2017). ‘Reincarnation Intermission Memories’. Psi Encyclopedia. London: The Society for Psychical Research. https://psi-encyclopedia.spr.ac.uk/articles/reincarnation-intermission-memories
Rigler, S. Y. (2021). I've Been Here Before: When Souls of the Holocaust Return. Old City Lights Books.
Sharma, B.A.; Tucker, Jim B. (2004) Cases of the Reincarnation Type with Memories from the Intermission  Between  Lives,  Journal  of  Near-Death  Studies,  23(2),  S.  101-117
Stevenson, Ian; Haraldsson, Erlendur (2003) The Similarity of Features of Reincarnation Type Cases over Many Years: A Third Study, Journal of ScientiŽ c Exploration, Vol. 17, No. 2, pp. 283–289
Stevenson, Ian (2005) Reinkarnation in Europa / Erfahrungsberichte, Aquamarin, Grafing, ISBN: 3-89427-300-3
Tucker, Jim B. (2000) A scale to measure the strength of children’s claims of previous lives: Methodology and initial findings, Journal of Scientific Exploration, Vol. 14, No. 4 ,S. 571 – 581, ISSN 0892-3310/00

9. Weitere Fallgeschichten sind in Textform auf fremden Seiten im Internet zu finden unter:
10. Filmbeispiele: Zu einigen Kinderfällen gibt es filmische  Dokumentationen. In der Regel geben sie nicht alles wieder, was in den  entsprechenden Büchern oder Artikeln (siehe Literatur)  zu finden ist. Aber sie stellen eine wertvolle, “lebendige” Ergänzung dar. Aus lizenzrechtlichen Gründen finden sich hier nur Links zu fremden Internetseiten.

Deutscher Ton oder deutsche Untertitel:
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