Jenseitsberichte aus Sterbeerlebnissen - Unsterblichkeit der menschlichen Seele

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Jenseitsberichte aus Sterbeerlebnissen

Jenseits bei Sterbe-
erlebnissen
6. Aussagen über das Jenseits, die aus Sterbeerlebnissen stammen

Ausführliche Mitteilungen  Sterbender über ihre Einblicke ins Jenseits sind sehr selten. Zumeist  beschränken sich Sterbeerlebnisse auf die Beobachtung von Gesten und  Bewegungen der Sterbenden oder dem Anhören von deren kurzen Äußerungen.  Dennoch sei hier ein außergewöhnliches Beispiel angeführt, um auch den  Vergleich mit diesem Erfahrungsbereich (Sterbeerlebnisse) zu ermöglichen:
Mädchen lebt 3 Tage lang vor ihrem Tod in zwei Welten

Die 10-jährige Daisy Irene Dryden lag 1864 in Marysvill, Yuba County, Kalifornien schon 5 Wochen mit Gallenfieber (alte Bezeichnung für fieberhafte Erkrankung mit Gelbsucht) im Bett, als das Fieber endlich nachließ. In den darauffolgenden 14 Tagen begann sie, sich zu erholen, sie sang wieder und verhielt sich wie vor der Krankheit.

Als ihr Vater an ihrem Bett saß, bemerkte er einen freudigen, zugleich erstaunten Ausdruck im Gesicht seines Kindes, als es auf eine Stelle oberhalb der Türe blickte und er fragte, was sie denn dort sähe. „Einen Geist, Jesus. Er sagt, ich werde eines seiner kleinen Schäfchen sein“, antwortete sie. Der Vater bestärkte sie in diesem Glauben, worauf sie sagte: „Ich werde in den Himmel zu ihm gehen“.

Am Abend des gleichen Tages entwickelte sich bei Daisy eine Dünndarmentzündung, so dass sie 24 Stunden heftig zu leiden hatte. In den darauffolgenden 3 Tagen hatte sie keine Schmerzen mehr und war bemerkenswert klar im Kopf. Sie konnte Gedichte rezitieren, die sie in der Schule gelernt hatte, den Titel des Liedes nennen, das ihre Schwester Lulu ihr vorsang, und dazu die Seitenzahl im Buch angeben, auf der das Lied zu finden war.

Daisy ließ sich gerne aus der Bibel vorlesen. Als vom „Tröster“ gesprochen wurde, sagte sie: „Mama, wenn ich weggehe, wird der Tröster zu dir kommen. Und vielleicht lässt er auch mich manchmal zu dir kommen. Ich werde Allie darüber fragen“. Allie war ihr Bruder, der 7 Monate zuvor mit 6 Jahren an Scharlach gestorben war. Auf Fragen, die Daisy nicht beantworten konnte, sagte sie immer, sie wolle Allie fragen. Daraus konnte man schließen, dass sie ihn als Geist sah und mit ihm reden konnte. Diesmal konnte sie Allie gleich fragen und bekam zur Antwort, dass es manchmal möglich sein würde, die Mutter zu besuchen, aber sie werde das nicht bemerken. Sie könne dann aber zu den Gedanken der Mutter sprechen.

Am zweiten Tag bekam Daisy Besuch von ihrem Lehrer aus der Sonntagsschule. Sie sprachen ungezwungen über das Sterben. Beim Abschied sagte der Lehrer: „Nun, Daisy, du wirst bald den dunklen Fluss überquert haben“. Nachdem er gegangen war, fragte sie ihren Vater, was der Lehrer mit dem „dunklen Fluss“ meinte. Der Vater versuchte eine Erklärung, wurde aber berichtigt: „Das ist ganz verkehrt. Es gibt keinen Fluss und auch keinen Vorhang. Nicht einmal eine Linie trennt dieses Leben vom anderen“. Sie streckte ihre Arme aus und erklärte: „Es ist hier und es ist da. Ich weiß das, weil ich sowohl euch alle, als auch die da drüben zur gleichen Zeit sehen kann“.

Die Eltern baten Daisy, etwas von der anderen Seite zu erzählen. Aber sie sagte, dass das nicht möglich sei, weil es so anders ist, dass sie es nicht verständlich machen könne.

Eine Nachbarin, Frau W., las Daisy aus der Bibel vor. Auf den Satz „in meines Vaters Haus sind viele Wohnungen“ reagierte Daisy indem sie sagte: „Ich sehe keine Häuser. Aber es gibt Plätze, an denen man sich trifft. Allie spricht von den Plätzen, aber nicht von Häusern. Vielleicht finde ich mein Heim, wenn ich dorthin gehe. Aber ich sehe himmlische Bäume und Blumen, die schöner sind, als ihr euch vorstellen könnt“.

Die Bibel sagt, der Himmel sei eine wundervolle Stadt“, warf die Mutter ein. „Ich sehe keine Stadt, aber vielleicht muss ich erst dorthin gehen“, antwortete die Tochter.

Eine andere Nachbarin, Frau B., glaubte nicht an ein Leben im Jenseits, obwohl sie ihren Mann und den 12-jährigen Sohn Bateman verloren hatte. Als sie von Daisys innerer Sicht erfuhr, besuchte sie die Kleine und stellte ihr verschiedene Fragen. Daisy sagte ihr: „Bateman ist hier und sagt, er lebt und es geht ihm gut. Um nichts in der Welt will er zurückkommen. Er lernt gut zu werden“. Frau B. fragte, ob Bateman seinen Vater (ihren Mann) gesehen hat und sie antwortete: „Er sagt, er habe ihn nicht gesehen; er sei nicht hier. Er sagt dir: Mach dir keine Sorgen um mich. Es ist besser, dass ich nicht aufgewachsen bin“. Diese Unterhaltung änderte Frau B's Weltanschauung.

Am folgenden Morgen wollte Frau W. von Daisy erfahren, wie sie denn wissen könne, dass Bateman jetzt glücklich sei. Als er noch lebte, war er doch ein schlimmer Junge. Er hat viel geflucht, Daisys Spielsachen gestohlen und kaputt gemacht und durfte mit niemandem spielen, weil er so böse war. Daisy antwortete: „Er ging niemals zur Sonntagsschule und hörte so viel Fluchen. Gott weiß, dass er keine Chance auf Erden gehabt hätte“.

Auch die Lehrerin der Sonntagsschule besuchte Daisy und saß bei ihr am Bett. Daisy sagte ihr, dass ihre beiden Kinder da wären. Daisy hatte nie erzählt bekommen, dass die Lehrerin zwei verstorbene Kinder hatte, die inzwischen fast erwachsen seien. Auf Nachfrage beschrieb sie die Kinder als Erwachsene, was nicht der Vorstellung der Lehrerin bezüglich ihrer Kinder entsprach. Daisy belehrte sie: „Kinder bleiben nicht Kinder. Sie wachsen heran, wie in diesem Leben“. „Aber meine Tochter Mary war gestürzt und so schwer verletzt, dass sie nicht mehr aufrecht stehen konnte“, wandte die Lehrerin ein. Daisys Antwort lautete: „Es geht ihr nun gut. Sie kann stehen und sieht wundervoll aus. Und dein Sohn schaut so vornehm und glücklich aus“.

Frau W. erkundigte sich bei Daisy nach ihrem verstorbenen Vater. Daisy konnte ihn nicht sehen und ließ Allie nach ihm suchen. Später berichtete sie: Allie lässt vom Vater ausrichten, er erwarte Frau W. im Himmel. Frau W. wollte nun wissen, warum Allie nicht sofort über ihren Vater Bescheid gewusst habe. Daisy erklärte nun: „Die Toten gehen in verschiedene Stadien oder Plätze und sehen sich nicht alle untereinander. Aber die Guten sind im Zustand der Gesegneten“.

Die Schwester Lulu sang Daisy ein Lied von den Engeln vor. Am Ende kommentierte Daisy: „Ist es nicht komisch? Wir dachten immer, Engel hätten Flügel. Dabei haben sie gar keine“. Lulu wandte ein: „Aber sie müssen welche haben. Wie sollten sie sonst vom Himmel herunterfliegen“? Darauf Daisy: „Aber sie fliegen nicht; sie kommen einfach so. Wenn ich an Allie nur denke, ist er da“.

Auf weitere Fragen ergänzte Daisy: „Ich sehe die Engel nicht die ganze Zeit. Aber wenn ich sie sehe, scheinen die Wände wegzugehen und ich kann endlos weit sehen. Man kann die vielen Menschen, die ich dort dann sehe, gar nicht alle zählen. Einige sind nahe, und ich kenne sie. Andere habe ich nie zuvor gesehen. Mary C. z. B. lächelt mich an. Sie hatte so einen schlimmen Husten. Aber nun geht es ihr gut, und sie sieht prächtig aus.

Als Daisys Mutter bei Daisy auf dem Bettrand saß, sagte Daisy: „Mama, ich wünschte, du könntest Allie sehen. Er steht neben dir.“ Die Mutter drehte sich unwillkürlich um, und Daisy berichtete weiter: „Er sagt, dass du ihn nicht sehen kannst, weil deine spirituellen Augen geschlossen sind. Aber ich kann ihn sehen, weil mein Körper nur noch mit einem Lebensfaden mit meinem Geist verbunden ist.“ „Sagt er das gerade?“, fragte die Mutter. „Ja, im Moment“, antwortete Daisy. „Aber wie kannst du dich mit ihm unterhalten, wenn sich deine Lippen nicht bewegen und ich nichts höre?“, fragte die Mutter weiter. „Wir sprechen miteinander, indem wir denken“, antwortete Daisy lächelnd.

Wie sieht Allie aus? Trägt er Kleider?“, wollte die Mutter nun wissen. „Nicht solche, wie wir anhaben“, antwortete Daisy. „Sie sind weiß, herrlich fein und glitzernd und ohne Falten“. „Kleider aus Licht, wie in den Psalmen zu lesen?“, präzisierte der Vater. „Oh, ja, so ist es richtig ausgedrückt“, bestätigte Daisy.

Am Morgen des dritten Tages, an dem sie starb, bat Daisy ihre Mutter um einen Spiegel. Sie schaute sich darin an und sagte dann: „Mein Körper ist verbraucht. Er gleicht dem alten Kleid von Mama, das im Schrank hängt. Sie trägt es nicht mehr, und ich werde meinen Körper nicht mehr anhaben, weil ich einen neuen, spirituellen Körper habe, der an die Stelle des Körpers tritt. Du wirst meinen Körper ins Grab legen, weil ich ihn nicht mehr brauche. Ich werde einen so schönen Körper haben wie Allie.

Um halb neun am Abend sagte Daisy ihren Eltern: „Um halb zwölf wird Allie kommen und mich abholen.“ Vorher hatte sie sich laut von den Bäumen, den Blumen und dem Himmel verabschiedet. Um Viertel nach elf verkündete Daisy, dass Allie nun gekommen sei, und bat ihre Eltern, ein Lied zu singen. Um halb zwölf tat sie, wie angekündigt, ihren letzten Atemzug.

Das Besondere dieses Falls liegt in der langen Zeit von 3 Tagen, die Daisy bei geistiger Klarheit gleichzeitig in zwei Welten verbrachte. Sie war als Kind von 10 Jahren weltanschaulich noch nicht so geprägt wie ein Erwachsener, insbesondere war sie nicht im Geringsten nach mystischen oder spiritistischen Lehren erzogen worden. Daisys Schilderung des Jenseits entsprach in keiner Weise den religiösen Vorstellungen, die sie von der Sonntagsschule her kannte. Sie ähneln aber denen aus anderen Erfahrungsbereichen.

Natürlich hatte das Erlebnis mit ihrer Tochter Daisy einen prägenden Einfluss auf die Eltern. Der Vater forschte im griechischen Text des Neuen Testaments nach und verfasste 1872 mehrere Artikel über die Auferstehung der Toten.

Der ursprüngliche Bericht über diesen Fall wurde von Prof. Dr. James H. Hyslop im „Journal of the American Society for Psychical Research“ herausgegeben und kann damit als korrekt wiedergegeben angesehen werden.
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Quellen:
Barrett, Sir William (1926) Death-Bed Visions, Methuen, London, S. 56, ISBN: keine
Mattiesen, Dr. Emil (1987) Das persönliche Überleben des Todes, Bde. 1-3, de Gruyter, Berlin, I S. 82, ISBN: 3-11-011334-1
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